Vielfalt Lebensmittel
© BBV

Nachhaltige Ernährung: Regionalität ist das Fundament

"Ernährung im Wandel": Landfrauen zu den Empfehlungen des Bürgerrats

20.02.2024 | Am 20. Februar 2024 übergibt der Bürgerrat sein Bürgergutachten mit neun Empfehlungen für eine bessere Ernährung an die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. „Diese Empfehlungen des Bürgerrates forcieren eine stark pflanzenbetonte Ernährung vorzugsweise aus ökologischem Anbau“, sagt Landesbäuerin Christine Singer. „Tierische Lebensmittel kommen bei den Vorschlägen zu kurz, obwohl sie wertvoller Bestandteil einer nachhaltigeren Ernährung sind. Tierische Lebensmittel gehören zu einer vielseitigen, ausgewogenen und regionalen Ernährung.“

160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bürgerrats haben sich seit September 2023 mit dem Thema „Ernährung im Wandel“ befasst und neun Empfehlungen dazu formuliert - darunter ein kostenfreies Mittagessen für alle Kinder, ein verpflichtendes staatliches Label, das die Bereiche Klima, Tierwohl und Gesundheit berücksichtigen soll, sowie begleitende Aufklärung und Bildung. Nach Abschluss der parlamentarischen Beratungen entscheidet der Bundestag, wie mit den Ergebnissen weiter umgegangen wird.

Mit Blick auf die nun anstehenden Beratungen fordern die Landfrauen die Bundestagsabgeordneten auf, insbesondere der Regionalität und Wahlfreiheit beim Essen Vorrang zu geben: „Ein verpflichtender Anteil an regionalen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung ist ein bedeutender Hebel für eine nachhaltigere Ernährung. Die Wahlfreiheit bei der Speisenauswahl muss, insbesondere auch in der Kita- und Schulverpflegung, erhalten bleiben – neben vegetarischen Gerichten müssen auch fleischhaltige Gerichte zur Auswahl angeboten werden“, betont Christine Reitelshöfer, Vorsitzende des BBV-Landesfachausschusses für Ernährung und Verbraucherfragen.

Vereinfachte Betrachtungen werden einer zunehmend komplexer werdenden Welt nicht gerecht. „Sie lassen sich in einem Label – wie vom Bürgerrat empfohlen – kaum seriös abbilden“, sagt Landesbäuerin Singer. Der Bereich Klima dürfe dabei nicht auf die Treibhausgasemissionen reduziert werden und sei immer differenziert zu betrachten.

„Aufklärung und Bildung als Fundament begrüßen wir. Ziel muss ein eigenständiges Schulfach Alltagskompetenzen über alle Schularten hinweg sein, bei dem die Praxisorientierung wie Schulgärten und Schulküchen im Vordergrund stehen muss“, so Reitelshöfer.

Die ausführlichen Empfehlungstexte des Bürgerrates ´Ernährung im Wandel` und weitere Einzelheiten zu deren Entstehung finden Sie hier