Position: Lebensmittelverschwendung
Wertschätzung von Lebensmitteln verbessern und Ernährungsbildung stärken
Aus den veröffentlichten Daten aus der bayerischen Studie zur Lebensmittelverschwendung des Kompetenzzentrums für Ernährung geht hervor, dass die Verluste bei den bayerischen Privathaushalten jährlich 65 kg pro Kopf betragen. Um die Lebensmittelverluste auf Seiten der Endverbraucher zu reduzieren, setzen sich die Landfrauen dafür ein, einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensmitteln auf verschiedenen Ebenen zu fördern.
Den Grundstein beim Verbraucher so früh wie möglich legen
Grundwissen über Lebensmittel, ihre Erzeugung und Verarbeitung sind unabdingbar für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln. Zudem ist Wissen über Einkaufs¬planung, Lagerhaltung und die Zubereitung von Lebensmitteln bis hin zur Reste-verwertung wichtig. Fehlendes Wissen kann zu mangelnder Wertschätzung und damit zu sorglosem Wegwerfen und Lebensmittelverlusten durch Verderb führen. Die derzeit geführte Diskussion über die Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums verdeutlicht die Defizite über die Haltbarkeit von Lebensmitteln in der Bevölkerung.
Aus Sicht der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband kann mit der Vermittlung dieser Grundkompetenzen nicht früh genug begonnen werden. Hierfür sind Angebote zur Ernährungsbildung und praktischen Verbraucheraufklärung – angefangen vom Kinder-garten, über die Schule bis hin zur Erwachsenenbildung – gefragt.
Die Ernährungsbildung in Theorie und Praxis verpflichtend in der Schule vermitteln
Viele Kulturtechniken geraten zunehmend in Vergessenheit. So ist beispielsweise das Wissen um die Zubereitung einer vollwertigen und kostengünstigen Mahlzeit aus landwirtschaftlichen Rohprodukten nicht immer vorhanden. Deshalb muss Ernährungs-bildung an Schulen unterrichtet werden, um die Kompetenz in der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln und das Wissen über Haushaltsführung zu stärken.
Aus Sicht der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband muss Alltags- und Lebensökonomie verpflichtend an bayerischen Schulen über alle Schularten hinweg von der 1. bis zur 10. Jahrgangsstufe unterrichtet werden. Dies schließt Inhalte der Ernährungsbildung in Theorie und Praxis ein.
Den Erzeuger-Verbraucher-Dialog praxisorientiert fördern
Den Erzeuger-Verbraucher-Dialog zu fördern bedeutet, eigenverantwortliches Handeln des Verbrauchers zu stärken. Bei der aktuellen Diskussion um das Mindesthaltbarkeits-datum auf Verpackungen geht es beispielsweise darum, über die Abgrenzung zum Verbrauchsdatum zu informieren und so Verunsicherung beim Verbraucher abzubauen. Zudem helfen gute Aufklärung und praktische Tipps dem Verbraucher, die Qualität eines Lebensmittels selbst zu prüfen.
Aus Sicht der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband muss diese Verbraucher-information im Alltag praktikabel und umsetzbar erfolgen. Mit Tipps aus der Praxis oder bewährten Rezepten zur Resteküche haben die Landfrauen bei ihren Aktionen sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch Hinweise zur Lagerung von Lebensmitteln im Haushalt oder zum Prüfen der Haltbarkeit von Lebensmitteln kommen beim Verbraucher gut an.