Räuchern – ein alter Brauch lebt auf
Weihnachtszeit: Tipps der Landfrauen zum Selbermachen oder zum Genießen
„Das Holzkisterl mit verschiedenen Kräutern und Räucherwaren steht griffbereit in der Küche“, sagt Christine Singer. Mit dem gesegneten Weihrauch in der Räucherpfanne und Weihwasser geht sie vom Keller bis zum Speicher und durch alle Ställe.
Bevor es losgehen kann, wird die Räucherkohle in einer Räucherschale angezündet. Wenn sich auf der Räucherkohle eine graue Ascheschicht gebildet hat, wird das getrocknete Pflanzenmaterial darauf gelegt. „Zum Räuchern eignen sich nicht nur verschiedene Arten von Weihrauch, auch Kräuter aus dem Garten (zum Beispiel Salbei) sowie Gewürze (zum Beispiel Sternanis) oder Fichtennadeln und Harze können Sie verwenden. Das heimische Tannen-Harz zum Beispiel reinigt und verbessert die Luft. In alten Kräuterbüchern heißt es auch, es stärkt die Nerven, macht kräftig und mutig. Bei den Kräutern wird oft Salbei verwendet. Auch er wirkt reinigend und wird besonders zur Ausräucherung von Krankenzimmern empfohlen“, so Singer.
Sobald das Räucherwerk in der Räucherpfanne raucht und die Kräuter und Harze verglimmen, geht Christine Singer mit der Räucherpfanne durch jeden Raum im Haus. Mit einem Rauhnachtsgebet, Weihwasser und einer Kerze werden die Räume, das Haus und die Familie, aber auch der Stall mit den Tieren gesegnet. Zum Abschluss sitzt die ganze Familie gemütlich zusammen.
Das Räuchern hat eine lange Tradition. Gerade in den Rauhnächten zwischen dem 24. Dezember und dem 5. Januar werden besonders die Wohnhäuser und die Ställe ausgeräuchert, um sie zu desinfizieren und zu reinigen. „Aber auch das ganze Jahr über kann man durch das Räuchern die Luft erfrischen und für angenehme Düfte und ein gutes Wohlfühl-Klima sorgen. In der Adventszeit räuchere ich besonders gern mit Kakaoschalen, Sternanis, verschiedenen Harzen wie zum Beispiel Styrax, oder auch Palo Santo (Holzspäne eines mexikanischen Baumes). So riecht für mich der Advent“, sagt Singer.
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