Krippe mit den Heiligen Drei Königen
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So verbringen die Landesbäuerinnen Heiligabend

Von der Räucherpfanne bis zum Christbaum aus dem eigenen Wald

13.12.2018 | Wenn wir an Bäuerinnen und Weihnachten denken, haben die meisten sicher köstliche Backwerke und liebevoll geschmückte Stadl vor Augen. Doch wie verbringen die Landesbäuerinnen eigentlich selbst den Heiligabend? Drei Frauen – drei Einblicke.

Landesbäuerin Anneliese Göller legt Wert auf Traditionen. „Man soll sie leben, wenn es sein muss ein wenig abändern, aber den Kern bewahren“, sagt sie. An Heiligabend bringt die Oberfränkin seit Jahren Shrimpssuppe auf den Tisch. Glühwein und Kinderpunsch wird in roten Bechern in Apfelform serviert. „Lange haben die Kinder darauf bestanden.“  Die Familie pflegt an den Weihnachtstagen den Zusammenhalt. Früher kamen alle auf dem Hof zusammen. Weil die Göllers inzwischen eine Großfamilie geworden sind – die Landesbäuerin und ihr Mann haben vier Töchter, die schon eigene Kinder haben – trifft sich die Runde nach den Feiertagen in einer Gastwirtschaft. „So können wir weiterhin etliche Stunden miteinander verbringen.“

Die stellvertretende Landesbäuerin Christine Singer erfreut sich an Weihnachten ganz besonders an ihrer Krippe, die sie gemäß der Liturgie inszeniert. „Josef und Maria sind auf dem Weg zum Stall, die Hirten kommen aus dem Feld am ersten Weihnachtstag dort an, die Heiligen Drei Könige erst am 6. Januar, der Verkündungsengel ist maximal bis zum ersten Feiertag da.“ Außerdem lebt bei den Singers ein besonders alter Brauch auf: das Räuchern. „Das Holzkisterl mit verschiedenen Kräutern und Räucherwaren steht griffbereit in der Küche“, sagt sie. Mit dem gesegneten Weihrauch in der Räucherpfanne und Weihwasser geht sie am Dreikönigstag vom Keller bis zum Speicher und durch alle Ställe.

Christine Reitelshöfer setzt an Heiligabend vor allem auf Ruhe. „Auch deshalb begnügen wir uns mit Wienerle in der Semmel. So bleibt einfach mehr Zeit, um gemütlich zusammenzusitzen.“ Bei Kerzenschein und weihnachtlicher Musik serviert die stellvertretende Landesbäuerin dann ihren Dezembertee – ein Punsch aus Orangensaft, frisch gepressten Orangen und Zitronen, einem Schuss Orangenlikör und Sahne. Dass der Christbaum aus dem eigenen Wald stammt, versteht sich von selbst. „Weil wir vor allem die Tanne schlagen, die im Weg steht, ist das nicht gerade die schönste“, sagt sie.  Am ersten Weihnachtsfeiertag wird dann mit der ganzen Familie gut gegessen, geredet und gelacht.

 

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