Winterlauch hat jetzt Saison
Lauch waschen und zubereiten – Landfrauen geben Tipps
Lauch, auch Poree genannt, wird seit mindestens 4000 Jahren als Gemüse- und Gewürzpflanze kultiviert und galt früher als anerkannte Heilpflanze. Er bahnte sich seinen Weg von Italien nach Mittel- und Nordeuropa. Von seinem Siegeszug kündet noch heute, dass er das Wappen von Wales ziert.
Lauch wird in Deutschland auf einer Fläche von ungefähr 3.000 Hektar angebaut. Im Schnitt werden in Deutschland rund 62.000 Tonnen Lauch im Jahr geerntet. In Bayern ist der Anbau von Lauch seit Jahren stabil: Circa 300 Betriebe bauen das Gemüse auf rund 200 ha an. Die Erntemenge beträgt 8000 t jährlich.
Starke innere Werte
Lauch ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Vor allem der hohe Gehalt an Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Eisen sowie an Vitamin C, Vitamin E, Provitamin A und Vitamine der B-Gruppe machen den Lauch gesund. Er enthält zudem ätherische Öle wie Senföl, die entzündungshemmend wirken, den Kreislauf anregen und die Verdauung fördern.
Die enthaltenen Sulfide gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sulfide senken das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen und können die Blutgerinnung positiv beeinflussen. Darüber hinaus werden ihm antibiotische, antioxidative, blutdruck- und cholesterolsenkende sowie verdauungsfördernde Wirkungen zugeschrieben.
Einkauf und Lagerung
Wer schmackhafte Lauchgerichte auf den Teller bringen will, sollte beim Einkauf auf feste, grüne Stangen achten, die einen weißen Schaft haben. Sind die Wurzelhaare weiß, ist das ein Zeichen für Frische. In Plastikfolie eingewickelt hält sich Lauch im Gemüsefach des Kühlschranks etwa fünf Tage. Die Folie oder Tüte verhindert die Verdunstung. So bleiben die Blätter frisch und straff. Lauch sollte nicht mit aromaempfindlichen Lebensmitteln wie Butter oder Äpfeln lagern, da er seinen zwiebelartigen Geschmack schnell überträgt.
Multitalent Lauch
Lauch ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Der weiße Schaft wird meist in Ringe geschnitten, roh im Salat oder gedünstet als Gemüsebeilage, Auflauf oder Quiche verwendet. Die grünen, stark würzigen Blattteile eignen sich hervorragend als Suppengrün oder für Eintöpfe.
Lauch ist für die schnelle Küche geeignet: Wer fix ein Gemüse zaubern will, braucht nur den weißen Schaft in Ringe schneiden und in ein wenig gesalzenem Wasser und einer Prise Zucker etwa acht Minuten dünsten.
Damit es beim Essen nicht knirscht – Tipps von den Landfrauen:
- Wenn die Lauchstange nicht allzu erdig ist, brauchen nur die äußeren Schichten entfernt werden. Die restliche Stange kann unter fließendem Wasser gewaschen werden.
- Haften viele Erdkrümel an der Stange, schneidet man sie am besten der Länge nach von grün nach weiß auf, bis man sie fächern kann. Unter fließendem Wasser lässt sich dann die Erde zwischen den einzelnen Schichten entfernen.
- Wer Lauchringe schneiden will, schneidet die Stange am besten zuerst und wäscht sie dann.
- Lauch lässt sich gut einfrieren. Dafür die Stangen am besten vor dem Einfrieren waschen, in feine Streifen oder Ringe schneiden und blanchieren. Am besten schmeckt er, wenn er im gefrorenen Zustand weiterverarbeitet wird.
Rezepttipp: Lauchfladen
Für den Teig (für 4 Personen):
200 g Weizenmehl oder dunkles
Roggenmehl Type 1150
150 g Dinkelvollkornmehl
1 Würfel Hefe
100 ml Wasser
50 ml Buttermilch
1 TL Honig
1 TL Salz
Für den Belag:
3 Eier
4 EL Milch
1 Stange Lauch
200 g herzhafter, geriebener Käse
Salz, Pfeffer, Paprika, Muskat
Die Mehle mischen, im lauwarmen Wasser den Honig und die Hefe auflösen, Buttermilch und Salz dazugeben. Einen schönen Teig kneten, bis er sich von der Schüssel löst. Zugedeckt bis zur doppelten Größe gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Lauch waschen, in Ringe schneiden und den Käse reiben. Eier, Milch und Gewürze verquirlen, Käse und Lauch dazugeben. Den Teig in Fladen formen, auf ein gefettetes Backblech geben, den Belag darauf verteilen. Auf der untersten Schiene bei 190 °C Heißluft 35 Minuten backen. Schmeckt warm und kalt.