Ceres-Award: Das sind die Gewinner und Finalisten aus Bayern
Bayerische Landwirte gewinnen in Kategorien „Manager“ und „Milchviehhalter“
Der CeresAward gilt als bedeutendster Preis für Landwirte im gesamten deutschen Sprachraum. Bei der Gala in Berlin wurde er in insgesamt zehn Kategorien verliehen. In den Kategorien „Manager“ und Milchviehhalter haben bayerische Landwirte gewonnen. Fünf weitere bayerische Betriebe waren unter den Finalisten.
Die Sieger in den einzelnen Kategorien:
- Ackerbauer: René Kolbe aus Dittersorf, Thüringen
- Milchviehhalter: Josef Müller aus Oberostendorf, Bayern
- Biolandwirt: Sepp Eisl aus Abersee, Österreich
- Energielandwirt: Tobias Ilg aus Dornbirn, Österreich – gleichzeitig Landwirt des Jahres 2018!
- Manager: Alois Penninger aus Fürstenzell, Bayern
- Geflügelhalter: Rainer Duits aus Bockhorn, Niedersachsen
- Geschäftsidee: Jana Hansen aus Burgdorf, Niedersachsen
- Junglandwirt: Luc Emering aus Sprinkange, Luxemburg
- Schweinehalter: Benny Hecht aus Jüterbog, Brandenburg
- Unternehmerin: Anke Knuf aus Bocholt, Nordrhein-Westfalen
Bereits zum fünften Mal wurde der Preis an Landwirte vergeben, die mit Leidenschaft, Ideenreichtum und Engagement für Mensch, Tier und Natur von sich reden machen. Bei der Preisverleihung waren auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied und der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl mit dabei.
Das sind die Gewinner und Finalisten aus Bayern:
Gewinner in der Kategorie „Manager“ – Alois Penninger
Neue Wege geht der Jungbauer Alois Stefan Penninger aus Urlharting bei Fürstenzell gerne. Das ist ihm in die Wiege gelegt worden. Bereits sein Vater hat vor zehn Jahren einen Schweinestall mit Auslauf für die Tiere und unerprobter Lüftungstechnik gebaut. Tierwohl war damals noch kein Thema in der Gesellschaft. Heute nutzt Penninger die Initiative Tierwohl, um seine Investitionen auch zu Geld zu machen. Solarmodule zieren inzwischen die Dächer und Felder des Hofes im niederbayerischen Landkreis Passau. Seine alten Betriebsgebäude hat er an Handwerker aus der Umgebung vermietet, oder zu Mietshäuser umgebaut. Zum 1. September hat er ein Seniorenheim fertiggestellt, um betreutes Wohnen auf seinem Hof anzubieten. Um die teuren Maschinen besser zu nutzen, kooperiert er gerne mit Berufskollegen. Auch gemeinsames Vermarkten des erzeugten Getreides will der findige Bauer in naher Zukunft anpacken.
Gewinner in der Kategorie „Milchviehhalter“ – Josef Müller
Den Betrieb in Oberostendorf (Landkreis Ostallgäu / Schwaben)hat Josef Müller vor über 20 Jahren von seinem Onkel übernommen. In einer Zeit wo BSE-Wahn und Massenkeulungen nicht unbedingt Mut machten, Rinder halten zu wollen. Doch Müller und seine Frau Caroline packten an und schafften im Allgäu einen Vorzeigebetrieb mit 95 Braunviehkühe. Die Familie ist mit viel Leidenschaft züchterisch tätig. Sogar eine Bayernsiegerin hat der Betrieb schon vorzuweisen und viele weitere preisgekrönte Tiere. Was Müller macht ist transparent. Imagefilme für das bayerische Landwirtschaftsministerium aber auch für McDonalds wurden auf seinem Hof gedreht. Um Besuchern einen Eindruck von seiner Arbeit zu geben plant er einen Besucherraum mit Kuhcafe.
Finalist in der Kategorie „Energielandwirt“ – Armin Streitberger
Auf drei Beinen steht der Betrieb von Armin Streitberger. Kühe, Biogas und Lohnunternehmen. Auf dem 130 ha großen Betrieb im bayerischen Töpen (Landkreis Hof / Oberfranken) stehen 55 Kühe und eine 237,5 kW große Biogasanlage. Der hohe Gesamtwirkungsgrad der Anlage liegt bei 68 Prozent der eingesetzten Energie. Ein Grund liegt in der effizienten Nutzung der Wärme, unter anderem über ein Nahwärmenetz mit 24 Anschlüssen. Alle Ressourcen, wie Flächen und Personal werden zunächst optimal genutzt, bevor über eine Vergrößerung nachgedacht wird. Das hilft auch Konflikte mit Nachbarn zu vermeiden. In der Außenwirtschaft werden viele Flächen getauscht, um die Fruchtfolgen zu erweitern. Hinter der „Güllewehr“ verbirgt sich ein Lohnunternehmen mit zwei LKW-Güllemixer mit rund 30 Meter Reichweite und einem 70 cm Rührflügel.
Finalist in der Kategorie „Ackerbauer“ – Robert Wagner
Robert Wagner aus dem bayerischen Hundszell bei Ingolstadt (Oberbayern) sieht sich als guten Organisator. Und als leidenschaftlichen Drescher- und Schlepperfahrer. Der 41-Jährige bewirtschaftet 287 ha Acker- und 7 ha Grünland. Weizen, Gerste, Körnermais und Zuckerrüben sind sein Schwerpunkt. Zudem leitet der gelernte Automechaniker einen Agrarservice. Diese Dienstleistung für Kollegen hat er ausgebaut und seine Fläche stets erweitert. Sein Ziel ist, den Aufwand an Düngern und Pflanzenschutzmitteln spürbar zu senken. Mit digitaler Hilfe erfasst er bereits heute exakt seine Erträge. Künftig will er so auch die Mengen an teuren Betriebsmitteln digital steuern, um noch effizienter zu werden. Sein Familienunternehmen soll dabei weiter wachsen.
Finalist in der Kategorie „Energielandwirt“ – Andreas Wolfrum
Der 26-jährige Landwirtschaftsmeister Andreas Wolfrum betreibt mit seinem Vater einen Milchviehbetrieb mit 80 Milchkühen. Mit seinem Nachbarn organisiert und bewirtschaftet er eine Biogasanlage mit 325 kWh elektrischer Leistung. Bei den Fleckviehkühen legt der Landwirt aus Döberlitz (Landkreis Hof / Oberfranken) Wert auf eine gesunde Herde und eine hohe Grundfutterleistung. Nur zwei Tierarztbesuche wegen Milchfieber im Jahr 2017 sprechen für sich. Bei der Biogasanlage liegt der Fokus auf einem reibungslosen, störungsfreien Betrieb. 8.200 Volllaststunden bestätigen, dass die Strategie aufgeht. Andreas Wolfrum ist transparent aufgestellt und möchte der Bevölkerung zeigen, dass der Beruf Landwirt und regionale Produkte eine höhere Wertschätzung verdienen.
Finalist in der Kategorie „Schweinehalter" – Stefan Rothlehner
Er ist jung, bodenständig und Alleinkämpfer – zumindest was seinen Betrieb betrifft. Stefan Rothlehner aus dem niederbayerischen Dingolfing hat sich auf die Schweinemast spezialisiert und bewirtschaftet 1.485 Mastplätze sowie rund 70 Hektar Ackerland. Ob im Stall, auf dem Feld oder im Büro: der 29-jährige Landwirtschaftsmeister macht überall eine gute Figur. Zu seinen Stärken zählt neben einem hohen Kostenbewusstsein ein ausgefeiltes Fütterungsmanagement der Mastschweine. So erhalten die Tiere stark stickstoff- und phosphorreduzierte Futterrationen, was Ressourcen und die Umwelt schont. Ebenso setzt Stefan Rothlehner auf Regionalität. So stammen die Ferkel aus einem 20 Kilometer entfernten Aufzuchtbetrieb und auch die Mastschweine werden an den nächstgelegenen Schlachthof vermarktet – als „Geprüfte Qualität Bayern“.
Finalist in der Kategorie „Milchviehhalter“– Tobias Bauer
Rund 200 Kühe melken Tobias Bauer und seine Familie in der bayerischen Oberpfalz. Den Stall haben sie erst 2015 eingeweiht. Mit seinem Betrieb will Bauer beweisen, dass viele Kühe nicht Massentierhaltung bedeutet. Sondern das ein großer Stall die Gelegenheit bietet, den Kühen viel Platz, Licht und Luft zu verschaffen. Denn gesunde Tiere sind die Grundvoraussetzung für eine gute Milchproduktion .Und dies zu gewährleisten, darin sieht der Landwirt seine tägliche Aufgabe. Wie das funktioniert, kann sich auch jeder ansehen, wenn er das will. Neben den Kühen ist der 29-jährige Landwirt auch auf dem Acker unterwegs und betreibt eine Biogasanlage die 650 kW erzeugt.
Alle Gewinner und Finalisten sowie viele weitere Infos unter www.ceresaward.de