„Die Mischung macht´s im Ehrenamt“
Wahlen im Bayerischen Bauernverband - Teresa Fenzl im Interview
Ein Gespräch mit einer jungen Frau, die ihren Weg geht …
BBV: Frau Fenzl, Sie sind mit 30 Jahren inzwischen seit 5 Jahren stellvertretende Kreisvorsitzende des Bauernverbandes im Landkreis Regen. Nun ist ein Amt auf Kreisebene in diesem Alter schon etwas Besonderes – aber dann gleich auf der „Männerseite“? Wie kam es dazu?
Fenzl: Die Antwort klingt banal, aber so war es einfach: Ich wurde gefragt, hab nicht lange gegrübelt und ja gesagt.
BBV: Und haben Sie es bereut?
Fenzl: Auf keinen Fall. Die Arbeit auf Kreisebene ist fordernd und spannend zugleich. Vor allem, wenn man Bauernfamilien helfen kann und für den ganzen Berufsstand einstehen kann, ist das ein gutes Gefühl.
BBV: Nun wird man ja nicht einfach so gefragt …
Fenzl: Das ist richtig. Ich war nicht ganz inaktiv vorher (lacht). Ich bin seit 2012 Vorsitzende im Jungzüchterclub Bayerwald und war deshalb auch schon berufenes Mitglied in der BBV Kreisvorstandschaft. Ich hatte also schon einige Berührungspunkte mit dem Verband. Meine Mutter ist seit vielen Jahren Ortsbäuerin – da lernt man die Arbeit im Ehrenamt kennen.
BBV: Wie läuft die Zusammenarbeit im Kreisverband?
Fenzl: Neben dem Kreisobmann sind wir zwei stellvertretende Kreisvorsitzende und die Mitglieder in der Kreisvorstandschaft vom Kreisverband Regen. Ich bin die Vertretung für die Milchseite. Das kommt vor allem aus meiner Erfahrung vom Betrieb und bei den Jungzüchtern heraus. Wir ergänzen uns im Team sehr gut. Ich empfinde die unterschiedliche Zusammensetzung als sehr gewinnbringend. Die Älteren bringen Erfahrung ein und eine gewissen Abgeklärtheit – die Jüngeren eine Art jugendliche Hemdsärmeligkeit. Die Mischung macht´s im Ehrenamt. Das ist wie im Familienbetrieb. Hier bringt auch jeder andere Sichtweisen ein – und am Ende fügt sich alles gut zusammen.
BBV: Was raten Sie jungen Leuten, die den Schritt ins Ehrenamt gehen wollen?
Fenzl: Sich nicht zu viele Gedanken im Vorfeld machen. Seid einfach natürlich, traut euch und lasst vor allem keine allzu großen Selbstzweifel aufkommen. Die Arbeit im BBV ist sehr bereichernd für einen selbst, auch wenn sie natürlich Zeit kostet, das darf man nicht verschweigen. Doch der Aufwand lohnt sich. Nur wenn man sich einbringt, kann man was bewegen. Es ist sehr wichtig, dass man Dinge kritisch hinterfragt und dies auch aktiv bei Diskussionen einbringt. Mein Appell an die jungen Leute: Greift bei den Neuwahlen an!
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Teresa Fenzl ist studierte Betriebswirtin mit Schwerpunkt Steuerrecht, arbeitet in einer Steuerkanzlei, hat nebenberuflich Landwirtschaft und Hauswirtschaft gelernt und wird den Hof der Eltern mit 80 Milchkühen übernehmen, den sie mit ihren Eltern und ihrem Mann Michael heute gemeinsam bewirtschaftet. Zudem ist sie Mutter einer 1,5-jährigen Tochter.