„Für eine lebenswerte Zukunft“
Neuer BBV-Generalsekretär Georg Wimmer über seine Ziele und Herausforderungen
„Wir stehen vor riesigen gesellschaftlichen Herausforderungen“, sagte Wimmer mit Blick auf die politische Situation, Diskussionen über die Landwirtschaft und schwankende Preise auf dem Weltmarkt. Der Bauernverband wolle sich in dieser Situation konsequent an den Interessen seiner Mitglieder ausrichten und zeigen, was im Sinne einer Weiterentwicklung machbar ist. „Aber auch Kritiker der Landwirtschaft müssen verstehen, was geht und was nicht“, sagte Wimmer in Gespräch mit dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt.
Das Ziel des Bayerischen Bauernverbandes und Wimmers Ziel als dessen Generalsekretär sei der Erhalt der bäuerlichen Land- und Forstwirtschaft in Bayern. „Es ist völliger Unsinn, dass der Bauernverband für ‚Wachsen oder Weichen‘ steht“, sagte Wimmer. Vielmehr gehe es um eine Weiterentwicklung der Betriebe, um nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und Zufriedenheit in den Familien. „Entscheidend dafür ist Bodenständigkeit, Tradition, Familie, Innovation und Unternehmertum – nicht nur ein paar Euro mehr Einkommen.“
Es seien Erzeugerorganisationen nötig, die aufeinander zugehen, zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Um dieses Ziel zu erreichen, ruft Wimmer zur Geschlossenheit innerhalb der Branche auf. „Die bäuerlichen Organisationen müssen zusammenrücken und mit einer Stimme sprechen“, sagte Wimmer. Nur so könne politisch etwas erreicht und der Marktmacht der Handelskonzerne etwas entgegengesetzt werden. „Wir alle haben das Ziel, die bäuerliche Land- und Forstwirtschaft in Bayern zu erhalten und dieses Ziel dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren“, mahnte Wimmer.
Ein erfolgreiches Beispiel für diese gemeinsame Arbeit sei der Verein „Unsere bayerischen Bauern“, in dem sich viele Verbände und Organisationen zusammengeschlossen haben und so Werbung und Öffentlichkeitsarbeit organisieren. „Das hätte keiner alleine geschafft, auch nicht der Bauernverband. Wir brauchen hier Solidarität – auch in der Finanzierung“, sagte Wimmer.
Das komplette Interview finden Sie in der Ausgabe 51-52/2017 des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblattes.
Neues Führungsteam
Der 59-jährige Georg Wimmer ist Diplom-Agraringenieur und stammt von einem Bauernhof im Landkreis Landshut. Seit 1998 ist Wimmer bereits Stellvertretender Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes. Zudem leitete er seit 2004 das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest. Seine Laufbahn begann Wimmer im Jahr 1984 als erster Umweltreferent des Bauernverbandes, ab 1994 leitete er die Abteilung für Agrar- und Forstpolitik, Umweltfragen, Steuerwesen und Nachwachsende Rohstoffe des Verbandes.
Unterstützt wird Wimmer als Generalsekretär von einem Team aus drei Stellvertretern, die weiterhin ihren Fach- und Querschnittsbereichen vorstehen. Während die Geschäfte bisher von Generalsekretär und Stellvertretendem Generalsekretär geführt wurden, setzt Wimmer auf eine engere Verzahnung mit den Fach- und Querschnittsbereichen über ein Führungsteam im Münchner Generalsekretariat.
Wimmers erster Stellvertreter ist Günter Betz, Direktor für Personal und Finanzen. Matthias Borst, Direktor des Fachbereichs Agrar- und Umweltpolitik, sowie Carl-Wilhelm von Butler, Direktor des Querschnittsbereiches Recht und die letzten vier Jahr Geschäftsführer des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, vervollständigen das Team.
„Durch die neue Konstellation kann die Arbeit an der Spitze des Verbandes auf ein breiteres fachliches und personelles Fundament gestellt werden und gleichzeitig die Struktur in der Zentrale des Bauernverbandes gestrafft werden“, so Wimmer.
Bewegender Abschied von Generalsekretär Müller
Georg Wimmer übernimmt die Nachfolge von Hans Müller, der nach 19 Jahren als BBV-Generalsekretär zum Jahreswechsel seinen Ruhestand antritt. In einer bewegenden Rede hatte sich Müller Anfang Dezember auf der Landesversammlung bei den bayerischen Bäuerinnen und Bauern verabschiedet:
Müller begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 1982 beim Bauernverband. 1987 wurde er dann zum Sozialreferenten ernannt. Ab 1996 leitete er im Generalsekretariat die Abteilung Recht und Sozialwesen. Zum 1.Januar 1999 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär berufen. Am 1. April 1999 übernahm er die Position des Generalsekretärs des Bayerischen Bauernverbandes. Für seinen langjährigen Einsatz für die bayerische Land- und Forstwirtschaft erhielt Hans Müller zuletzt die bayerische Staatsmedaille in Gold.
Wir bedanken uns herzlich bei unserem ehemaligen Generalsekretär und wünschen ihm alles Gute und viel Freude in seinem Ruhestand!