Landjugend und Bauernverband: Rechtsextremismus gemeinsam Einhalt gebieten
Nach Halle: Demokratie stärken und Menschenwürde schützen
„Jetzt sind alle gefordert. Jetzt braucht es ein starkes Zeichen der Solidarität“, sagte Stefan Funke, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend im Bayerischen Bauernverband. Die ArGe-Landjugend hat sich deshalb bei ihrer Sitzung am 24. Oktober mit der Frage „Was tun gegen Rechtsextremismus auf dem Land?“ befasst. „Für uns als Jugend auf dem Land ist es wichtig, dass alle eine Zukunftsperspektive haben – und dies geht nur mit Menschenfreundlichkeit und nicht mit Ausgrenzung. Wir wollen uns noch stärker mit anderen demokratischen Kräften auf dem Land vernetzen“ sagt ArGe-Sprecher Stefan Funke.
Gelebte Demokratie ist für den Bayerischen Bauernverband ein hohes Gut. Deshalb setzt sich der Bayerische Bauernverband für ein gutes Miteinander und lebenswerte ländliche Räume ein und ist auch Mitglied im Bayerischen Bündnis für Toleranz. „Uns Bauernfamilien ist ein gutes Miteinander in unseren Dörfern sehr wichtig. Dafür engagieren wir uns mit Bildungsveranstaltungen und bei der Pflege von Kultur und Brauchtum. Unsere Aktivitäten sind geprägt von Vielfalt und einem wertschätzenden Miteinander“, sagt Anneliese Göller, Landesbäuerin im Bayerischen Bauernverband.
„Egal ob in der Stadt oder auf dem Land: Rassismus, Gewalt und Intoleranz haben keinen Platz in unserer Gesellschaft! Der Bayerische Bauernverband zeigt dem Rechtsextremismus deshalb nicht nur die kalte Schulter, sondern gemeinsam mit dem Bündnis und den Landjugendverbänden setzen wir uns für Toleranz im ländlichen Raum ein – und zwar in allen Ecken Bayerns“, sagt Bauernpräsident Walter Heidl. „Mit großem Befremden betrachtet der Bayerische Bauernverband Tendenzen extremistischer Gruppierungen, das friedliche Miteinander zu zerstören – sei es real oder in den sozialen Medien. Die Stärkung der Demokratie im ländlichen Raum ist uns als Verband sehr wichtig. Wir ermutigen unsere Mitglieder, sich in demokratischen Parteien zu engagieren, um die Anliegen der Bauernfamilien in den politischen Willensbildungsprozess einzubringen. Bei unserer heutigen Präsidiumssitzung haben wir uns über Anliegen zur Kommunalwahl ausgetauscht und überlegt, wie wir die demokratische Beteiligung von Männern und Frauen aus unseren Reihen unterstützen können.“
Seit Oktober 2013 engagiert sich der Bayerische Bauernverband im „Bayerischen Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde“, das immer wieder Aktionen durchführt, um Demokratie zu stärken. Dessen Plenum rief am 10. Oktober 2019 anlässlich des rechtsextremistischen Anschlags in Halle dazu auf: „Schauen Sie hin und widersprechen Sie, wo immer antisemitische oder rassistische Vorurteile verbreitet und Hass geschürt werden. Der brutale Terror beginnt im Kleinen. Überall, wo im Alltag antisemitische Reden hingenommen werden, wird der Nährboden für die Haltungen gefördert, die am Ende bis hin zur Gewalttätigkeit führen können. Jetzt sind alle gefordert, jeder und jede Einzelne. Jetzt braucht es ein starkes Zeichen der Solidarität!“