Bauern informieren zum Weltwassertag 2018
Landwirtschaft pflegt und schützt natürlichen Lebensraum des Wassers
Schließlich halten sich die bayerischen Landwirte nicht nur an strenge Vorgaben bei Düngung und Pflanzenschutz, sondern sie bewirtschaften inzwischen jeden dritten Hektar im Freistaat nach den Vorgaben der Agrarumweltprogramme, des Kulturlandschaftsprogramms oder des Vertragsnaturschutzes. „Auf diesem Weg pflegen und schützen wir den natürlichen Lebensraum des Wassers“, sagt Stefan Köhler, Umweltpräsident des BBV.
Bauern kooperieren vielerorts mit den Wasserversorgern und beteiligen sich an zahlreichen Gewässerschutzprojekten, zum Beispiel im Rahmen der bayernweiten Initiative boden:ständig oder der Aktion Grundwasserschutz in Franken. Diese Anstrengungen lassen sich auch im aktuellsten Bericht zur Grundwasserqualität des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) ablesen: Demnach erfüllen im Moment über 90 % des Grundwassers in Bayern die strengen Vorgaben für Nitrat (50 mg/l) und Pflanzenschutzmittel (0,1 μg/l). Beim Rohwasser können sogar knapp 97 % ohne weitere Aufbereitung sofort als Trinkwasser verwendet werden. „Die Qualität des Wassers in Bayern hat sich weiter verbessert“, so Köhler.
Diese erfreuliche Entwicklung ist Experten zufolge auch auf das freiwillige Engagement der Bauern für den Wasser- und Gewässerschutz und auf die angepasste Bewirtschaftung in Wasserschutzgebieten zurückzuführen. „Auf den Feldern arbeiten wir nach weltweit höchsten Standards. Und gemeinsam mit der Wasserwirtschaft arbeiten wir daran, die Qualität unseres Wassers weiterhin zu schützen und zu verbessern“, unterstreicht Köhler.
Mehr darüber, wie Landwirte sich für den Wasserschutz engagieren, lesen Sie hier
Grafik: Zusammenhang Nitrat und Tierhaltung
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der gehaltenen Tiere in einer Region und Nitratgehalt im Grundwasser? Viele sagen: "Na klar, je mehr Tiere, desto mehr Nitrat!" Klingt logisch, ist aber falsch!
Im Allgäu zum Beispiel werden im bayerischen Vergleich die meisten Tiere gehalten, doch die Wasserqualität ist dort am besten. In Unterfranken dagegen leben die wenigsten Tiere - und doch gibt es dort Nitratprobleme. Wie kann das sein? Entscheidend sind unter anderem natürliche Faktoren wie die Bodenbeschaffenheit oder Niederschlagsmengen. Und vor allem geht es beim Thema Wasserqualität um viel mehr als um Landwirtschaft und Tierhaltung: Laut Umweltbundesamt gelangen in Deutschland 50 % der Stickstoffverbindungen über Industrie, Verkehr und private Haushalte in die Umwelt.
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Grafik: Wasseraufbereitung in Bayern
Mehrere Anfragen der Grünen im Bayerischen Landtag haben gezeigt: In Bayern müssen nur 1,47 %der Wasserversorger ihr Trinkwasser aufgrund von Rückständen aus der Landwirtscahft (Nitrat oder Pflanzenschutzmittel) aufbereiten. Diese Daten werden auch durch einen aktuellen Bericht des Landesamtes für Umwelt bestätigt. Demnach können knapp 97 % des bayerischen Rohwassers ohne weitere Aufbereitung als Trinkwasser verwendet werden.
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