Bauernpräsident Walter Heidl
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Bauernpräsident Walter Heidl bei der Vorstellung des neuen KULAP ab 2023

„Biodiversität, Klima- und Ressourcenschutz – Bayern stärkt Engagement der Bauern“

Heidl zur Vorstellung des neuen Kulturlandschaftsprogramms ab 2023

27.07.2022 | Das heute von Staatsministerin Michaela Kaniber in Allach-Untermenzig vorgestellte neue Kulturlandschaftsprogramm begrüßt Bauernpräsident Walter Heidl, weist aber auch auf einzelne Herausforderungen hin.

Heidl betonte besonders die freiwilligen Leistungen der bayerischen Bäuerinnen und Bauern. „Über den kooperativen Weg mit den Bäuerinnen und Bauern ist Politik mit den bayerischen Agrarumweltprogrammen auf Erfolgspur. Doch seitdem die EU-Kommission 2018 die Pläne mit erweiterter Konditionalität und dem Element Ecoscheme als neue Basisbestandteile der künftigen EU-Agrarpolitik vorgelegt hat, gibt es Probleme“, sagte Heidl bei der Vorstellung des neuen Programms. Von Anfang an habe der Bauernverband die Politik hartnäckig darauf hingewiesen, dass diese Pläne erfolgreiche Agrarumweltprogramme wie das KULAP gefährden würden. Der Grund: Sie überschneiden sich inhaltlich und würden letztlich den so Bauern schaden, die sich seit vielen Jahren freiwillig für besondere Umweltleistungen engagieren.

„Gott sei Dank konnten wir diese Bedrohung für das Kulturlandschaftsprogramm gemeinsam mit der Staatsregierung einigermaßen in Schach halten, aber trotzdem verbleiben Lücken. Leider wurden einzelne Maßnahmen fürs Grünland und im Ackerbau beim KULAP ausgehebelt, aber ein massiver Flurschaden wurde verhindert“, betonte der Bauernpräsident.

Ausdrücklich freue ihn, dass nun auch Kleinflächenstrukturen unterstützt würden. „Dies war mir ein großes Anliegen bei der EU-Agrarpolitik ab 2023. Diese Flächen sind aufwendiger zu bewirtschaften und stehen zugleich für mehr Saumstrukturen und Nutzungsvielfalt.“ Künftig seien mehrere Maßnahmenangebote für spezielle Fruchtfolgen sowie für das Grünland vorgesehen. Auch die Ökobetriebe würden weiterhin gestärkt. Hilfreich sei im künftigen Kulturlandschaftsprogramm zudem, dass grundsätzliche Leitplanken vorgesehen sind, die Verzerrungen im regionalen Boden- und Pachtflächengeschehen im Sinne wirtschaftender Betriebe entgegenwirken.

„Zur Stärkung des Klimaschutzes fordern wir seit langem Unterstützungsangebote durch die Politik beim Humuserhalt bzw. Humusaufbau, weil unsere Landwirte zusätzliche Beiträge als Teil der Lösung beim Klimawandel erbringen können und wollen. Beim Kulturlandschaftsprogramm ist eine niederschwellige Maßnahme mit humusbildender Wirkung mein Anliegen – das fehlt mir als Praktiker im geplanten Maßnahmenangebot noch!“, sagte Heidl.

Alles in allem resümiert Heidl: „Das neue Kulturlandschaftsprogramm stärkt das freiwillige Engagement der Bauernfamilien für Biodiversität, Klima- und Ressourcenschutz über den kooperativen Weg.“

Zum Hintergrund:
Jeder zweite Landwirt in Bayern erbringt freiwillig spezielle Umweltleistungen auf mehr als jedem dritten Hektar der Landwirtschaftsflächen. Die bayerischen Agrarumweltprogramme sind dafür die Grundlage, insbesondere das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP). Bei der Umsetzung der neuen EU-Agrarpolitik (GAP) von 2023 bis 2027 soll das weiterentwickelte Kulturlandschaftsprogramm ein bedeutender Baustein für die bayerische Landwirtschaft sein. Zugleich ist die vielfältige Kulturlandschaft, die auf das nachhaltige Wirtschaften der Bäuerinnen und Bauern zurückgeht, auch die Grundlage für die Attraktivität der ländlichen Räume und für den Tourismus in Bayern.

Erste Informationen zum neuen KULAP gibt es unter www.stmelf.bayern.de/kulap