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Goldschakal: BBV fordert Managementplan

DNA-Analyse liefert Beweis: Goldschakal hat im Frühjahr vier Lämmer gerissen

17.08.2022 | Im April hat ein Goldschakal bei Huglfing im Landkreis Weilheim-Schongau vier Lämmer gerissen. Dies hat nun eine DNA-Analyse ergeben. Der Bauernverband fordert eine Regelung für den Schadensausgleich.

Zweieinhalb Monate nach dem Riss von vier Lämmern im Landkreis Weilheim-Schongau hat das Landesamt für Umwelt mittels DNA-Analysen einen Goldschakal als Verursacher bestätigt.

Dieser erste Nutztierriss durch einen Goldschakal wirft viele Fragen auf. Bislang zählt diese Spezies nicht zu den „Großen Beutegreifern“ wie etwa Wolf, Bär oder Luchs. Gerade, was die Frage des Schadensausgleichs betrifft, greift die „Ausgleichsregelung Große Beutegreifer“ nicht und der geschädigte Weidetierhalter hat keinerlei Anspruch auf Ausgleich.

BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler forderte nach dem Riss durch den Goldschakal, dass ein Managementplan mit Monitoring und eine Regelung für den Schadensausgleich für ähnliche Fälle auf den Weg gebracht werden müsse. „Ebenso sollte überlegt werden, den Goldschakal, auch wenn er mit niedrigerem Schutzstatus versehen ist, zu den 'Großen Beutegreifern' hinzuzufügen“, betont Stefan Köhler.

Der Goldschakal weist ein Stockmaß von bis zu 50 cm auf und ist eng mit dem Wolf verwandt. Er bevorzugt offene Landschaften und findet in Europa sein größtes Verbreitungsgebiet auf dem Balkan. Durch die wohl klimatischen Veränderungen breitet er sich von dort aus „erfolgreich“ auch gen Norden und Westen aus, was mittlerweile zu 14 bestätigten Nachweisen des Goldschakals in Bayern führte. Nun hat er auch unsere Nutztiere als Beute entdeckt.