Eine Waldfläche mit Acker im Vordergrund.
© BBV

Ihre Meinung zählt!

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz: Lemkes Aufruf zu Online-Dialog

08.09.2022 | Bundesumweltministerin Lemke hat Eckpunkte für ein Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) vorgestellt. Der Bauernverband hat sofort Kritik an den Vorhaben geübt: die Land- und Forstwirtschaft würde erheblich betroffen sein. Teilen auch Sie Ihre Meinung der Umweltministerin mit. Wie, erfahren Sie hier.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die GRÜNEN) möchte bis 2026 mit Hilfe des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) folgende Punkte verstärkt umsetzen, die gerade auch die Land- und Forstwirtschaft betreffen:

  • Moore wiedervernässen
  • Auen renaturieren
  • Wälder stilllegen.

An diesen Plänen war das Ressort von Cem Özdemir nicht beteiligt.

Der Bauernverband hat hier sofort Kritik an den erneuten Stilllegungsplänen für die Land- und Forstwirtschaft geübt.

Bis 28. Oktober haben Landwirte, Waldbesitzer und Grundeigentümer die Möglichkeit, ihre persönliche Meinung zu den Plänen des Bundesumweltministeriums übers Internet an Bundesministerin Lemke zu melden. Hier geht's zur Plattform.

Mehr zu den Vorschlägen des Bundesumweltministeriums finden Sie hier.

Die Position des Bauernverbands zu den Plänen der Ministerin ist klar:

Nachhaltige Nutzung dient dem Klimaschutz – keine Stilllegung!

Natürlicher Klimaschutz gelingt nur mit einer nachhaltigen Nutzung von Feld und Wald. Wir brauchen mehr Photosynthese auf den Flächen, um zusätzlich Kohlenstoff binden zu können. Mehr Stilllegungen in der Land- und Forstwirtschaft sind also kontraproduktiv. Dies erklärte der Bauernverband anlässlich der Vorstellung des Aktionsprogrammes Natürlicher Klimaschutz durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke bereits Ende August 2022.

Kritisiert wird der Ansatz des Bundesumweltministeriums, Wälder stillzulegen und die landwirtschaftliche Nutzung bei einer Wiedervernässung von Mooren zu verdrängen. Die Anforderungen bei der Kohlenstoffbindung sowie bei der Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln, nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien lassen einen solchen Ansatz nicht zu. Landwirtinnen und Landwirte brauchen in Zeiten des Klimawandels mehr denn je eine Perspektive für die Nutzung ihrer Flächen.

Hierfür sind langfristige, auf Freiwilligkeit setzende Strategien für die Steigerung der Klimaresilienz und die Nutzung von Wäldern sowie für die Wasserstandsanhebung von Mooren bei gleichzeitigem Erhalt einer betrieblichen und wirtschaftlichen Perspektive für die Nutzung der Flächen notwendig. Wir sind beispielsweise offen für Kombinationen im jeweils verträglichen Rahmen aus Paludikulturen und Photovoltaik auf Moorstandorten.

Eine pauschale Forderung nach „Mehr Wildnis“ ist keine tragfähige Zukunftsstrategie für natürlichen Klimaschutz. Vielmehr müssen Biodiversitätsziele in eine aktive Landnutzung integriert werden. Dies ist auch notwendig, weil die Rechte der privaten Grundeigentümer zu respektieren sind. Bei den Mooren muss die Umweltministerin vorab auf die Landnutzer zugehen und gemeinsam mit ihnen ein Generationenprogramm auf den Weg bringen, das dauerhafte und tragfähige wirtschaftliche Perspektiven eröffnet.