"Ja zum Bodenschutz, aber ohne Regulierungsirrsinn!"
BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler zur Bodenstrategie der EU Kommission
Dabei gibt es bereits umfangreiche Regelwerke in Form von nationalen und europäischen Gesetzen (unter anderem zur Luftreinhaltung, zum Gewässerschutz, im Bereich der Düngung und im Pflanzenschutz, zur Kreislaufwirtschaft, dem Genehmigungsrecht für Industrieanlagen und EU-Agrarpolitik), um den Schutz des Bodens zu gewährleisten. Damit werden bereits Schadstoffeinträge, Erosion, Verdichtung und Degradierung minimiert. Zudem soll künftig auch das Carbon Farming bzw. die Speicherung von Kohlenstoff in Böden für den Klimaschutz über die europäische und nationale Klimapolitik vorangebracht werden.
Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbandes erklärt daher: "Ein weiteres Regelwerk zum Bodenschutz hat keinen Mehrwert, sondern führt lediglich zu Doppelregulierung und mehr Bürokratie. Damit wird die Subsidiarität missachtet und nationale Bodenschutzregelungen werden ausgehebelt. 2014 mussten die EU-Umweltminister deshalb bereits die EU-Bodenrahmenrichtlinie zurückziehen. Meine Botschaft nach Brüssel lautet: Ja zum Bodenschutz, aber ohne Regulierungsirrsinn!"
Stattdessen fordert der Bayerische Bauernverband, dass endlich der immense Flächenverbrauch durch Siedlungen und Infrastrukturprojekte gestoppt wird. In Bayern werden der Land- und Forstwirtschaft derzeit täglich 11,6 Hektar entzogen - und gehen damit auch als Lebensraum für Insekten, Wildtiere und Wildpflanzen verloren. „Landwirtschaftliche Flächen müssen für die Ernährungssicherung und den Klimaschutz erhalten und vor Versiegelung geschützt werden“, fordert Köhler. "Der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit ist ureigenstes Ziel der Bauern und Grundeigentümer. Wir geben unsere Flächen von Generation zu Generation weiter, um auf ihnen Lebensmittel zu erzeugen und auch Einkommen zu erzielen. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Böden hat die Bodenfruchtbarkeit über Generationen erhalten und verbessert."