Klimaschutz: Humus auf bayerischen Feldern bietet riesiges Potenzial
Bayerischer Bauernverband fordert Förderung von Humusaufbau durch Landwirte
"Die Landwirtschaft ist die einzige Branche, die den Humusgehalt im Boden aktiv erhöhen kann“, sagte Bauernpräsident Walter Heidl auf der Landesversammlung des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching. Durch eine Steigerung des Humusgehalts um 0,1 Prozent auf den landwirtschaftlichen Flächen in Bayern könnte der CO2-Ausstoß eines Jahres von mehr als zwei Millionen Einwohnern gebunden werden. „Wir wollen dieses Potenzial für den Klimaschutz heben und fordern den Freistaat auf, die Landwirte bei ihren Anstrengungen zum Humusaufbau zu unterstützen.“
Vehikel für die Ausgleichszahlung könnte der geplante Kompensationsfonds innerhalb der bayerischen Klimaschutzstrategie sein. Humus aufzubauen bedeutet für jeden Ackerbauern eine gewaltige Anstrengung und ist je nach Bodenart unterschiedlich erfolgversprechend. „Um den Humusaufbau entsprechend zu honorieren, fordern wir eine wirksame Zahlung für die damit verbundene CO2-Bindung“, sagt Heidl.
Humus hat nicht nur einen positiven Einfluss auf den CO2-Haushalt, sondern auch auf Bodeneigenschaften wie Wasserhaltekapazität und Bodenfruchtbarkeit im Allgemeinen. „Im Humus steckt gehöriges Potenzial für den Klimaschutz – und nur wir Landwirte können Humus aufbauen. Damit sind die Bäuerinnen und Bauern beim Klimaschutz ein ganz wichtiger Teil der Lösung“, betont Heidl.
Der Aufbau von 0,1 Prozent Humus entspricht etwa einer Bindung von drei bis sechs Tonnen CO2 je Hektar, abhängig von der Bodenart. Ausgehend von 3,13 Mio. Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in Bayern und basierend auf der Annahme, dass durch 0,1 Prozent mehr Humus sechs Tonnen CO2 je Hektar gebunden werden, könnten Bayerns Bauern bei einem Pro-Kopf-Jahresausstoß von 8,6 t CO2 durch Humusaufbau 2,18 Millionen Menschen CO2-neutral stellen.