„Nährstoffversorgung der Pflanzen sicherstellen und zugleich Wasser schützen!"
Bauernpräsident Felßner zur geplanten EU-Wasserresilienzstrategie
Aus Erhebungen des Umweltbundesamtes geht hervor, dass im Jahr 2023 deutlich mehr Messstellen in Deutschland die Vorgaben der EU-Grundwasserrichtlinie erfüllt haben. So waren die gemessenen Nitratwerte in den Landkreisen Erding 0,10 Milligramm Nitrat pro Liter besonders niedrig. "Leitlinie für die EU-Wasserresilienzstrategie muss es sein, die Pflanzen auf den Landwirtschaftsflächen bestmöglich mit Nährstoffen zu versorgen und zugleich das Wasser zu schützen. Ziel muss ein nachhaltiges Wassermanagement sein, das auch ausreichend Bewässerungsmöglichkeiten zur Erzeugung von heimischen Nahrungsmitteln gewährleistet ", sagt Felßner. Die landwirtschaftliche Primärproduktion hat in Bayern einen marginalen Anteil von 1,7 Prozent Wasserentnahmen im Freistaat.
"Zudem muss rasch die derzeit geltende EU-Nitratrichtlinie novelliert werden", erklärt Felßner. Damit die Ergebnisse zwischen den Mitgliedstaaten vergleichbar werden braucht es einheitliche, verständliche und wissenschaftlich abgesicherte Vorgaben unter anderem zur Messstellendichte, zur Messmethode oder zur Berücksichtigung der Umsetzungsprozesse von Stickstoff im Boden. Aktuell setzen 27 Mitgliedstaaten die Vorgaben völlig unterschiedlich um. Die gemeldeten Ergebnisse beispielsweise zur Nitratbelastung werden jedoch von der Kommission miteinander verglichen. "Die bisherige EU-Nitratrichtlinie passt nicht und muss sachorientiert und praktikabel ausgerichtet werden. Die aktuelle Fassung der EU-Nitratrichtlinie spiegelt ein völlig falsches Bild über die Wasserqualität in der Europäischen Union und in den Mitgliedstaaten wieder, das zudem die nachhaltige Bewirtschaftungspraxis von Landwirten nicht berücksichtigt", sagt Felßner.
Vor dem Hintergrund wirbt der Bayerische Bauernverband bei den Bäuerinnen und Bauern, sich mit ihren Praxiserfahrungen und betrieblichen Anliegen an der bis 4. März laufenden Online-Konsultation der EU zu beteiligen. "Die bayerischen Bäuerinnen und Bauern stehen zum Wasserschutz und zur guten fachlichen Praxis in der Düngung. Sie nehmen den Gewässerschutz ernst, aber wir lassen uns nicht länger mit nicht erklärbaren Auflagen die Pflanzenernährung einschränken. Zur Sicherung der heimischen Lebensmittelerzeugung ist es nötig, Pflanzenbestände mit Nährstoffen zur richtigen Zeit bedarfsgerecht zu versorgen."
Pauschale Düngungseinschränkungen in scheinbar zufällig festgelegten gelben und roten Gebieten stehen der Ernährungssicherheit entgegen. Das jüngste Urteil des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts von Ende Januar 2025 hat bestätigt, dass die angewandten Kriterien auch sachlich nicht richtig sind", sagt Felßner.