Position: Allianz fordert Stärkung des kooperativen Naturschutzes
Gemeinsamer Einsatz von BBV, Landschaftspflege und kommunalen Spitzenverbänden
Der Bauernverband sieht in der Digitalisierung der Land- und Forstwirtschaft auch Chancen, die moderne und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft öffentlich einfacher vermitteln zu helfen. Über die ergänzende Hilfestellung von Hightech ist es möglich, noch präziser zu wissen, was zum Beispiel die Pflanzen an Nährstoffen und Pflanzenbehandlungsmitteln benötigen oder was die Tiere für eine bestmögliche Tiergesundheit und zu ihrem Wohlbefinden brauchen. Landwirtschaft 4.0 schließt alle Formen und Strukturen landwirtschaftlicher Betriebe ein, quasi vom Ackerbauern über Kuh- und Schweinehalter, Sonderkultur- und Gemüsebauern, Bergbauern und Ökolandwirt, Spezialbetrieb und diversifizierten Nebenerwerbslandwirt bis hin zum Weinbauern. Grundsätzlich sind alle Betriebe in der Lage, Nutzen aus der neuen Technikentwicklung zu ziehen und damit oftmals einfacher ökonomische, soziale und ökologische Anforderungen zu erfüllen. Landwirtschaft 4.0 kann somit einen Beitrag zur weiteren Stärkung der nachhaltigen Landwirtschaft leisten.
Den Bauernfamilien eröffnet Landwirtschaft 4.0 weitere Möglichkeiten für unternehmerische Erwerbsbereiche und stärkt moderne Arbeitsplätze auf den Bauernhöfen für Männer und Frauen, um auch Familie und Beruf gut vereinbaren zu können. Für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten ländlichen Raums bietet die Digitalisierung großes Potenzial.
Die Mitglieder des Präsidiums des Bayerischen Bauernverbandes richten vor diesem Hintergrund folgende Anliegen an die Politik und Wirtschaft:
„Gerade die Bauern prägen und erhalten mit ihrer Arbeit die Kulturlandschaft in Bayern. Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes und der Landschaftspflege engagieren sie sich freiwillig und mit besonderen Leistungen“, sagt Alfred Enderle, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbands.
Der Schwerpunkt der rund 110.000 bäuerlichen Familienbetriebe liegt weiterhin auf der Erzeugung hochwertiger Lebensmittel wie Milch, Fleisch und Getreide. Gleichzeitig wird aber bereits jetzt jeder dritte Hektar in Bayern gemäß der Agrarumweltprogramme bewirtschaftet. „Alleine im Rahmen des bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms erbringen rund 18.000 Landwirte freiwillig zusätzliche Leistungen. So konnte der Umfang der Vertragsflächen in den letzten zehn Jahren um über 50 Prozent auf etwa 80.000 Hektar gesteigert werden“, sagt Enderle.
Diese Entwicklung zeigt deutlich: Die bayerischen Bauern packen beim kooperativen Naturschutz in Bayern mit an und machen ihn zum Erfolgsmodell. In einer gemeinsamen Erklärung von Bayerischem Landkreistag, Bayerischem Gemeindetag, den bayerischen Landschaftspflegeverbänden und dem Bayerischen Bauernverband wird deshalb die Bayerische Staatsregierung aufgefordert, mit entsprechenden Finanzmitteln im Doppelhaushalt 2017/18 diesen Weg konsequent fortzuführen. Das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) und die Landschaftspflege sollen deshalb mit zusätzlichen Landesmitteln ausgestattet werden.