Die Teilnehmer am Runden Tisch Artenschutz in Bayerns Staatskanzlei
© Bayerische Staatskanzlei
30 Teilnehmer aus unterschiedlichen Organisationen trafen sich am Mittwoch, 20. Februar, zum runden Tisch in der Bayerischen Staatskanzlei

So verlief der erste runde Tisch

Bauernpräsident Walter Heidl für umfassendes Konzept bei Arten- und Naturschutz

22.02.2019 | Nach dem erfolgreichen Volksbegehren hatte Ministerpräsident Dr. Markus Söder am Mittwoch zum runden Tisch Arten- und Naturschutz eingeladen. „Die Diskussion kann und darf nicht beim Thema Landwirtschaft stehen bleiben“, unterstrich Bauernpräsident Heidl vor den Teilnehmern in der Staatskanzlei.

Für den Bayerischen Bauernverband waren neben Präsident Walter Heidl auch Generalsekretär Georg Wimmer mit dabei. Unter der Moderation von Alois Glück sollen jetzt Stück für Stück tragfähige Lösungen beim Arten- und Naturschutz gefunden werden. Bauernpräsident Walter Heidl verwies auf die bereits umfangreiche Beteiligung der bayerischen Bauern bei Agrarumweltmaßnahmen und die Vielzahl an Blühstreifen und -flächen. „Die Diskussion kann und darf nicht beim Thema Landwirtschaft stehen bleiben“, sagte Heidl beim runden Tisch. „Ein starker Arten- und Naturschutz in Bayern ist keine Aufgabe der Land- und Forstwirtschaft allein, sondern es geht die gesamte Gesellschaft an.“

Der Bayerische Bauernverband geht offen in die weitere Diskussion und setzt auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Jetzt muss gemeinsam ein umfassendes Konzept erarbeitet werden, bei dem von der gesamten Gesellschaft Verantwortung übernommen wird. Beim ersten Treffen waren sich die über 30 Teilnehmer einig, dass beim Thema Artenschutz ein breiter und ausgewogener Ansatz nötig ist. Ministerpräsident Söder kündigte einen Gesellschaftsvertrag an, durch den sowohl Bienen als auch Bauern geschützt werden sollen.

Der runde Tisch und die bevorstehenden Gespräche unter der Leitung von Alois Glück sind aus Sicht des Bayerischen Bauernverbandes nötig, um einen tragfähigen Weg einzuschlagen. „Ohne Land- und Forstwirtschaft geht‘s nicht. Wir Bauern stehen zu unserer wichtigen Rolle für die Artenvielfalt in Bayern. Wir wollen unsere Arbeit weiter verbessern und dem Artenrückgang entgegentreten“, sagte Heidl. „Gleichzeitig erwarten wir jedoch, dass diese Leistungen anerkannt und honoriert werden.“ Hier waren sich alle Teilnehmer des runden Tisches einig.

Es geht jetzt darum, gemeinsam vorankommen, um die Artenvielfalt und die rund 100.000 Bauernhöfe in Bayern zu erhalten. Der runde Tisch sei dazu da, dafür eine Basis zu schaffen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. „Nötig ist eine Vielfalt an Maßnahmen. Artenvielfalt braucht Rettungsvielfalt.“ In der kommenden Woche finden erste Einzelgespräche von Alois Glück mit den beteiligten Organisationen statt – vom Bauernverband über die Initiatoren des Volksbegehrens bis hin zu Imkern, Naturschützern sowie Kirchen und Kommunalvertretern. Am 11. März werden sich die Kreisehrenamtlichen des Bayerischen Bauernverbandes treffen, um über die aktuellste Entwicklung und die weiteren Schritte zu beraten. In drei bis vier Wochen findet dann der nächste runde Tisch in der Staatskanzlei statt.

 

© Bayerische Staatskanzlei Das Pressegespräch nach dem Runden Tisch in der Bayerischen Staatskanzlei
Beim anschließenden Pressegespräch stellen sich (von links nach rechts) die Vertreterin des Bündisses für Artenvielfalt Agnes Becker, Ministerpräsident Markus Söder, der Moderator des runden Tisches Alois Glück und Bauernpräsident Walter Heidl den Fragen der Journalisten.

Bayerns Bauern bieten Blühpatenschaft

In der Diskussion rund um das Volksbegehren haben sich manche BBV-Kreisverbände, Landwirte oder Jagdgenossenschaften entschlossen, Mitbürgern mit einer Blüh-Patenschaft die Möglichkeit zu geben, sich für die Artenvielfalt zu engagieren. Gegen eine Gebühr legt der Landwirt oder die Landwirtin auf der vereinbarten Fläche eine Blühfläche an, die mit vorher vereinbartem Saatgut bestellt und in dem vereinbarten Zeitraum vom Landwirt gepflegt und nicht anderweitig genutzt wird. Diese Vereinbarungen werden zwischen Landwirt und Blühpate getroffen. Wer dieses Angebot nutzen möchte oder selbst Blühflächen anbieten will, kann sich auf der interaktiven Karte eintragen lassen.