So verlief der erste runde Tisch
Bauernpräsident Walter Heidl für umfassendes Konzept bei Arten- und Naturschutz
Für den Bayerischen Bauernverband waren neben Präsident Walter Heidl auch Generalsekretär Georg Wimmer mit dabei. Unter der Moderation von Alois Glück sollen jetzt Stück für Stück tragfähige Lösungen beim Arten- und Naturschutz gefunden werden. Bauernpräsident Walter Heidl verwies auf die bereits umfangreiche Beteiligung der bayerischen Bauern bei Agrarumweltmaßnahmen und die Vielzahl an Blühstreifen und -flächen. „Die Diskussion kann und darf nicht beim Thema Landwirtschaft stehen bleiben“, sagte Heidl beim runden Tisch. „Ein starker Arten- und Naturschutz in Bayern ist keine Aufgabe der Land- und Forstwirtschaft allein, sondern es geht die gesamte Gesellschaft an.“
Der Bayerische Bauernverband geht offen in die weitere Diskussion und setzt auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Jetzt muss gemeinsam ein umfassendes Konzept erarbeitet werden, bei dem von der gesamten Gesellschaft Verantwortung übernommen wird. Beim ersten Treffen waren sich die über 30 Teilnehmer einig, dass beim Thema Artenschutz ein breiter und ausgewogener Ansatz nötig ist. Ministerpräsident Söder kündigte einen Gesellschaftsvertrag an, durch den sowohl Bienen als auch Bauern geschützt werden sollen.
Der runde Tisch und die bevorstehenden Gespräche unter der Leitung von Alois Glück sind aus Sicht des Bayerischen Bauernverbandes nötig, um einen tragfähigen Weg einzuschlagen. „Ohne Land- und Forstwirtschaft geht‘s nicht. Wir Bauern stehen zu unserer wichtigen Rolle für die Artenvielfalt in Bayern. Wir wollen unsere Arbeit weiter verbessern und dem Artenrückgang entgegentreten“, sagte Heidl. „Gleichzeitig erwarten wir jedoch, dass diese Leistungen anerkannt und honoriert werden.“ Hier waren sich alle Teilnehmer des runden Tisches einig.
Es geht jetzt darum, gemeinsam vorankommen, um die Artenvielfalt und die rund 100.000 Bauernhöfe in Bayern zu erhalten. Der runde Tisch sei dazu da, dafür eine Basis zu schaffen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. „Nötig ist eine Vielfalt an Maßnahmen. Artenvielfalt braucht Rettungsvielfalt.“ In der kommenden Woche finden erste Einzelgespräche von Alois Glück mit den beteiligten Organisationen statt – vom Bauernverband über die Initiatoren des Volksbegehrens bis hin zu Imkern, Naturschützern sowie Kirchen und Kommunalvertretern. Am 11. März werden sich die Kreisehrenamtlichen des Bayerischen Bauernverbandes treffen, um über die aktuellste Entwicklung und die weiteren Schritte zu beraten. In drei bis vier Wochen findet dann der nächste runde Tisch in der Staatskanzlei statt.
Bayerns Bauern bieten Blühpatenschaft
In der Diskussion rund um das Volksbegehren haben sich manche BBV-Kreisverbände, Landwirte oder Jagdgenossenschaften entschlossen, Mitbürgern mit einer Blüh-Patenschaft die Möglichkeit zu geben, sich für die Artenvielfalt zu engagieren. Gegen eine Gebühr legt der Landwirt oder die Landwirtin auf der vereinbarten Fläche eine Blühfläche an, die mit vorher vereinbartem Saatgut bestellt und in dem vereinbarten Zeitraum vom Landwirt gepflegt und nicht anderweitig genutzt wird. Diese Vereinbarungen werden zwischen Landwirt und Blühpate getroffen. Wer dieses Angebot nutzen möchte oder selbst Blühflächen anbieten will, kann sich auf der interaktiven Karte eintragen lassen.