Agrardiesel-Steuererstattung
Warum die Rückvergütung so wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Landwirte ist
Steuerbelastung im EU-Vergleich
Zu den Plänen der Bundesregierung ab 2024:
In Deutschland sollen die Kosten auf 47,04 Cent/Liter steigen. Das bedeutet eine Spitzen-Steuerbelastung für deutsche Bauern und einen enormen Wettbewerbsnachteil für deutsche Bauern.
Europaweit gibt es eine große Spannbreite bei der Agrardieselbesteuerung. Die höchsten Sätze gibt es in den Niederlanden mit 50,4 Cent/Liter und die niedrigsten Sätze in Belgien und Luxemburg mit 0 Cent/Liter. Deutschland lag bisher rund 25,6 Cent/Liter im Mittelfeld der Belastung.
Im Vergleich dazu andere Länder:
- Frankreich 37,7 Cent/Liter;
- Polen 36,8 Cent/Liter
- Italien 13,6 Cent/Liter
- Spanien 9,7 Cent/Liter
- Dänemark 6,95 Cent/Liter
Bisher sind keine alternativen Antriebe massentauglich. Der Verbrennungsmotor wird für schwere Arbeiten unverzichtbar bleiben – aber ein Elektroantrieb kann ergänzen (Hofarbeiten etc.). Die volle Steuerbefreiung von Biokraftstoffen ist überfällig! Der Einsatz von Biokraftstoffen muss wieder unterstützt werden. Ende 2021 ist die Bundespolitik dort aus der Förderung ausgestiegen.
Betriebliche Verbräuche
Der Verbrauch an Agrardiesel in der Land- und Forstwirtschaft beträgt rund 1,7 Mrd. Liter Diesel im Jahr (Quelle: KTBL). Bei der Teilerstattung von 21,48 Cent/Liter sind das insgesamt ca. 420 bis 440 Mio. Euro im Jahr. Als Faustzahl ergibt sich ein Verbrauch von rund 110-120 Liter Diesel je Hektar und Jahr.
Zusätzlich gilt seit 2021 die CO2-Emissionsabgabe auf Treib- und Brennstoffe von 25 Euro/t (ca. 6,7 Cent/Liter Diesel (netto)). Die Emissionsabgabe soll die kommenden Jahre auf ca. 13,4 Cent/Liter Diesel (netto) - 50 Euro/t CO2 – erhöht werden. Nachhaltige Biokraftstoffe sind von der Emissionsabgabe befreit. Nach 2025 wird der Übergang auf ein EU-weites Emissionshandelssystem wahrscheinlich.
Schlussendlich muss man immer betonen: Landwirte setzen Diesel vor allem zur Erzeugung regionaler und hochwertiger Lebensmittel ein und das für 82 Millionen deutsche Bürgerinnen und Bürger.