Bauerntag in Cottbus: Wahl der DBV-Verbandsspitze und Kritik am Agrarpaket der Bundesregierung
Wiedergewählter DBV-Vizepräsident Felßner kritisiert Agrarpaket der Bundesregierung als völlig unzureichend
Die Mitgliederversammlung hat mit 87,6 Prozent Joachim Rukwied in seinem Amt als DBV-Präsident bestätigt. BBV-Präsident Günther Felßner, der seit 2023 als Vizepräsident der DBV-Spitze angehört, wurde von den Delegierten mit 75,8 Prozent wiedergewählt. Zu den weiteren Vizepräsidenten wurden Dr. Holger Hennies, Präsident Landvolk Niedersachsen, Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbands und Torsten Krawczyk, Präsident des Sächsischen Bauernverbands gewählt. Susanne Schulze-Bockeloh ist als Vorsitzende der Unternehmerinnen in den Vorstand kooptiert. Von den gut 500 Delegierten aus den 18 Landesbauernverbänden nahmen vom Bayerischen Bauernverband 64 Delegierte aus allen Regionen Bayerns am Deutschen Bauerntag teil.
Mit seiner Arbeit als DBV-Vizepräsident möchte Felßner einen Beitrag leisten, um den Bauernverband attraktiver für die Jugend zu machen. „Dazu gehört für mich, das Ohr an der Basis zu haben. Zukunftschancen gilt es zu erkennen, neue Perspektiven zu entwickeln und diese für die unterschiedlichen Arten von Bauernhöfen und Betrieben nutzbar zu machen. Der Bauernverband kann so bei wichtigen Zukunftsfragen als Ideen- und Impulsgeber für Politik und Gesellschaft auftreten und zur Denkfabrik für die gesamte Gesellschaft werden. Denn unsere bäuerlichen Werte sind Vorbild und gleichzeitig Zukunftsvision für eine moderne nachhaltige Gesellschaft.“
Am 27. Juni 2024 wird Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir beim Deutschen Bauerntag erwartet. BBV-Präsident Felßner mahnt bereits im Vorfeld: „Die gesamte Bundesregierung steht in der Verantwortung, den Bauernfamilien durch Vereinfachungen und Entlastungen Perspektiven zu geben. Der Bauernverband habe bereits konkrete Maßnahmen geliefert. Das nun am 25. Juni von den Regierungsfraktionen der Ampel angekündigte Agrarpaket ist angesichts der zurückliegenden Aussagen von Bundesagrarminister Özdemir und Bundesfinanzminister Lindner für spürbare Entlastungen und Vereinfachungen äußerst dünn. Das darf’s seitens der Bundesregierung nicht gewesen sein“, sagte Felßner. Die geplanten Punkte enttäuschen die Landwirte, gerade im Vergleich zur von den Ampelparteien beschlossenen Streichung der bisherigen Entlastung beim Agrardiesel, was die deutschen Bauern im Wettbewerb zu Landwirten in Nachbarstaaten wie Österreich, Frankreich usw. massiv benachteiligen wird.