"Bodenbedeckung" (GLÖZ 6) in 2023 umsetzen!
GLÖZ-Kriterium ist jetzt für das Antragsjahr 2023 zu beachten
Grundsätzlich muss jeder Betrieb mit Ackerflächen in der Zeit vom 15.11.2023 bis 15.1.2024
- auf mindestens 80 Prozent seiner Äcker eine von verschiedenen Arten der Bodenbedeckung haben und
- darf zugleich auf bis zu 20 Prozent seiner Äcker in dieser Zeit keine Bodenbedeckung haben.
Mit folgenden Arten der Bodenbedeckung können Betriebe diese Regelung „Bodenbedeckung“ erfüllen:
- mehrjährige Kulturen (z.B. Kleegras, Luzerne)
- Winterkulturen
- Zwischenfrüchte
- Stoppelbrachen Körnerleguminosen / Getreide [inkl. Mais]
- Mulchfläche (z.B. Grubber / Scheibenegge)
- Mulchauflagen (Erntereste)
- Vlies / Folie (z.B. Kartoffel-, Gemüseanbau.
Rechtzeitige Saat bei Zwischenfrüchten und Winterungen wichtig!
Für die Ansaat später Winterungen (z.B. Winterweizen) und für Zwischenfrüchte ist zu beachten, dass die Bodenbedeckung am ersten Tag des Zeitraums – sprich 15.11. – bereits über die gesamte Fläche hinweg vorhanden und entwickelt sein muss. Regional ist den Praktikern und Praktikerinnen nach guter fachlicher Praxis und durch die Erfahrung mit ihren Flächen in der Regel bekannt, bis wann dann eine Ansaat hier rechtzeitig zu erfolgen hat, um dies zu erfüllen. Ein Prozentsatz für die Bedeckung ist nicht festgelegt. Eine Aussaat z.B. von Winterweizen am 10.11. reicht nicht aus, um die Bodenbedeckung zu erfüllen.
„Bodenbedeckung“ kann bei schweren Böden bereits bis 1.10. erledigt sein!
Bei schweren Böden besteht die Möglichkeit, die Bodenbedeckung zwischen der Ernte der Hauptkultur im Antragsjahr (z.B. 2023) dann bis 1.10. mit den oben aufgelisteten Arten der Bodenbedeckung zu erfüllen. Und damit ist die „Bodenbedeckung“ auf solchen Flächen ab Anfang Oktober erfüllt. In iBALIS kann jeder Betrieb zu seinen Flächen die Information „schwerer Boden“ zu Feldstücken aufrufen. Als schwere Böden gelten Böden folgenden mit folgenden Bodenarten aus dem Klassenzeichen der Bodenschätzung:
- L,
- T, LT,
- sL, sL/S,
- T/SL, T/lS, T/Sl, T/S, LT/lS, LT/Sl, LT/S, L/Sl,
- L/S,
- L/Mo, LMo, TMo, T/Mo,
- LT/Mo.
Wurde zum Beispiel ein Silomais auf einer Fläche mit schwerem Boden am 27. September geerntet und der Betrieb hat die Maisstoppeln bis 1. Oktober stehen gelassen, so ist hier die „Bodenbedeckung“ nach GLÖZ 6 erledigt. Der Betrieb kann zum Beispiel Mitte Oktober pflügen und dann direkt danach zum Beispiel Winterweizen säen oder auch eine Winterfurche vorsehen, wenn dies seitens der Erosionsschutzregeln möglich ist.
Weitere Flexibilität bei frühen Sommerungen
Für so genannte frühe Sommerungen, die im Folgejahr auf einer Ackerfläche angebaut werden, darf die Bodenbedeckung mittels der zuvor aufgelisteten Arten der Bodenbedeckung vom 15.9. bis 15.11. umgesetzt werden. Und damit ist die „Bodenbedeckung“ auf solchen Flächen Mitte November erfüllt. Frühe Sommerkulturen (in Bayern) sind:
- Sommergetreide ohne Mais und Hirse
- Leguminosen ohne Sojabohnen
- Sonnenblumen, Sommerraps, Sommerrübsen, Körnersenf, Leindotter, Lein, Mohn, Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen, Küchenkräuter, Kleegras, Klee-/Luzernegras-Gemisch, Ackergras, Grünlandeinsaat, Kartoffeln, Rüben, Gemüsekulturen.
Bei frühen Sommerungen hat die Aussaat oder Pflanzung bis zum 31. März, in höheren Lagen (ab 300 Meter NN) bis 15. April zu erfolgen, damit die Regelung „Bodenbedeckung“ erfüllt wird. Jeder Landwirtschaftsbetrieb hat bei diesen Kulturen im eigenen Ermessen zu entscheiden, ob er die genannten Aussaattermine einhalten kann.
15.11. bis 15.1 ansonsten auch bei schweren Böden und frühen Sommerungen möglich
Auf schweren Böden oder auf Ackerflächen mit einem Anbau früher Sommerkulturen im Folgejahr kann die Mindestbodenbedeckung auch im Zeitraum vom 15.11. bis zum 15.1. erbracht werden.
Klärungen zur Mindesttätigkeit!
Sofern Betriebe nun über iBALIS und FALBY-App eine Meldung erhalten, dass z.B. die Schnittnutzung bei Grünland oder die Mindestpflegetätigkeit bei Bracheflächen zu klären ist, sollte die Erledigung dieser Aufgabe rechtzeitig bis 15. November 2023 erfolgen.