Hogan muss dringend nachsitzen!
Erste Details zur EU-Agrarreform
„Wenn Hogan es ernst meint mit der Stärkung von bäuerlichen Familienbetrieben, dann muss er bei einigen Punkten dringend nachsitzen. Das wird jetzt schon deutlich“, sagt Bauernpräsident Walter Heidl. Die EU-Kommission schlägt zum Beispiel vor, dass künftig nur noch Landwirte eine Betriebsprämie erhalten sollen, die ihr Einkommen ausschließlich durch Ackerbau und Viehhaltung erzielen. „Nebenerwerbsbetriebe und Betriebe mit ‚Urlaub auf dem Bauernhof ‘ oder Einkommen aus der Energieerzeugung oder anderen Dienstleistungen dürfen bei den EU-Direktzahlungen nicht ausgeschlossen werden!“
Zudem fordert der Bayerische Bauernverband, dass die EU-Kommission den Zuschlag auf die ersten Hektare als innovatives Element bei den Direktzahlungen stärkt. Stattdessen wird in Brüssel darüber diskutiert, dass 20 Prozent der Betriebe in der EU rund 80 Prozent der Direktzahlungen erhalten.
Der BBV spricht sich klar gegen eine Kappung aus, weil die Vorschläge der EU-Kommission bereits Kürzungen für Betriebe ab 15 Hektar bedeuten würden. Im europäischen Vergleich gehören nämlich bereits Betriebe ab 15 Hektar zu eben jenen 20 Prozent der Betriebe, die 5000 Euro oder mehr an Direktzahlungen erhalten.
Andere Vorschläge, zum Beispiel zur Risikovorsorge und zur Widerstandsfähigkeit der Betriebe, gehen hingegen in die richtige Richtung. Entscheidend bleibt für den Bauernverband, dass passende Rahmenbedingungen für die bäuerlichen Familienbetriebe in Bayern auf den Weg gebracht werden und dafür ist die konkrete Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik entscheidend. „Bis zur offiziellen Vorstellung muss die EU-Kommission hier vernünftige Lösungen erarbeiten und insbesondere beim Thema Vereinfachungen endlich echte Fortschritte auf den Tisch legen“, sagt Heidl.