EU-Pläne für Ernährungssicherung kontraproduktiv
Umweltpräsident Köhler zu aktuellen Vorschlägen des EU-Kommissars Sinkevicius
„Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Pläne und Maßnahmen hier sind zu den gleichzeitig von allen EU-Institutionen bekräftigten Herausforderungen zur Ernährungssicherheit in weiten Teilen kontraproduktiv“, erklärt Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbandes.
Die land- und forstwirtschaftlichen Familienbetriebe in Bayern erhalten mit ihrer Wirtschaftsweise vielfältige Kulturlandschaften und praktizieren Pflanzenschutz nach Schadschwellenprinzipien und damit im Sinne einer Minimierungsstrategie. Freiwillig erbringen die Landwirtschaftsbetriebe in Bayern über Agrarumweltprogramme auf rund 40 Prozent ihrer Flächen besondere Umwelt- und Naturschutzleistungen. „Für unsere Bäuerinnen und Bauern sind die Vorschläge der EU-Kommission angesichts des Engagements ein Schlag ins Gesicht“, erklärt Köhler.
Den Erfolg des bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms und des Kulturlandschaftsprogramms, die deutschlandweit eine Spitzenposition einnehmen, ignoriert die EU-Kommission bei ihren Vorschlägen. Stattdessen will die EU-Kommission pauschale Vorgaben von Malta bis Finnland setzen, mit denen über die Köpfe der Betroffenen hinweg der Pflanzenschutzmitteleinsatz halbiert, zehn Prozent Flächen zu besonderen Landschaftselemente umgewandelt sowie Flussauen und Mooren renaturiert werden. „Die bayerischen Europaabgeordneten und die Bayerische Staatsregierung müssen sich hier in Brüssel für praxistaugliche Nachbesserungen einsetzen, um den erfolgreichen kooperativen Naturschutz gemeinsam mit den Landwirten in Bayern nicht zu gefährden“, appelliert Köhler.