Farm-to-Fork: Abstimmung enttäuschend
Green Deal darf nicht zu Verlagerung der Lebensmittelerzeugung führen
„Mit der Zustimmung zu den Ergebnissen der Zukunftskommission Landwirtschaft zeigt der Berufsstand klar den Willen, seinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Lebensmittelsystems zu leisten. Die Farm-to-Fork-Strategie wird jedoch in erster Linie zu einer Verringerung der landwirtschaftlichen Produktion in Europa führen. Umweltwirkungen der Lebensmittelerzeugung werden in Drittländer verlagert, wo unter weit geringeren Standards gewirtschaftet wird als bei uns in Deutschland und Europa“, sagt RJoachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes.
Eine Reihe von in den letzten Wochen veröffentlichten wissenschaftlichen Studien (HFFA, Coceral, JRC, Grain Club, Wageningen University) zeigt genau diese Leakage-Effekte auf und weist auf einen fehlenden globalen Umweltnutzen hin. Ursprünglich hatte die EU-Kommission eine umfassende Folgenabschätzung zugesagt, als die Farm-to-Fork-Strategie im Mai 2020 veröffentlicht wurde. Einige Monate später revidierte die Kommission ihr Versprechen, da eine Analyse von solch großem Umfang nicht möglich sei. Die Studie des JRC, einer Forschungseinrichtung der EU-Kommission, wurde sechs Monate zurückgehalten.
Der Bayerische Bauernverband setzt sich dafür, dass beim Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie trotz ambitionierter Ziele im Umwelt- und Klimaschutz auch die wirtschaftliche Perspektive für Bauern, Waldbesitzer und Grundeigentümer gewahrt bleibt. "Für die Landwirtschaft ist es entscheidend, dass auch konkrete Lösungswege aufgezeigt werden. Statt neuer Regulierung und Auflagen sind neue Kooperationsmodelle und Märkte für Klima- und Umweltleistungen erforderlich", heißt es in dem Positionspapier, in dem der Bayerische Bauernverband die 12 entscheidenden Punkte aufgezeigt hat.