Felßner: EU-Pläne zum Pflanzenschutz gefährden Lebensmittelversorgung
EU-Agrarrat befasst sich erneut mit umstrittenen Vorschlägen der EU-Kommission
„Pauschale Verbote beim bedarfsorientierten Pflanzenschutz gefährden die Ernten bei Getreide, Futter, Gemüse und Obst. Solche Maßnahmen wären unverantwortlich und passen nicht zu den aktuellen Herausforderungen“, kritisiert Günter Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes und fordert die Agrarminister der 27 EU-Staaten auf, die Pläne der EU-Kommission zu korrigieren und damit einen Beitrag für eine ausreichende Lebensmittelversorgung weltweit zu leisten: „Das von Putin aufgekündigte Getreideabkommen führt erneut vor Augen, wie fragil die Ernährungssicherung in der Welt ist. Gerade in den ärmsten Regionen Afrikas drohen Versorgungsengpässe und Hungersnöte. Beim Green Deal muss die EU-Kommission auf für nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtete Strategien und Maßnahmen setzen, nicht auf Instrumente aus der Mottenkiste wie Verbote und Stilllegung von Äckern.“ Auch viele der europäischen Agrarminister haben im Agrarrat deutlich gemacht, dass die nachgelieferte Folgenabschätzung zeigt, dass die EU-Kommission einen schlechten, unzureichenden Vorschlag gemacht hat. "Die EU-Kommission darf sich nicht wegducken und die Augen vor den Folgen ihrer Politik verschließen. Deshalb muss der Vorschlag zurückgenommen werden und grundlegend überarbeitet werden", fordert Felßner.
Die land- und forstwirtschaftlichen Familienbetriebe erhalten mit ihrer nachhaltigen Wirtschaftsweise die vielfältige Kulturlandschaft in Bayern. Beim Pflanzenschutz arbeiten die Betriebe nach dem Schadschwellenprinzip und damit im Sinne einer Minimierungsstrategie. Freiwillig erbringen die Landwirtschaftsbetriebe in Bayern über Agrarumweltprogramme auf rund 40 Prozent ihrer Flächen besondere Umwelt- und Naturschutzleistungen, die bereits jetzt das Thema Pflanzenschutzmittelreduktion aktiv aufgreifen. „Das Engagement unserer Bäuerinnen und Bauern für nachhaltiges Wirtschaften und für die Versorgungssicherheit darf die EU nicht länger ausblenden“, sagt Felßner. „Ich verlange vom EU-Agrarrat, dass er sich weiter für die notwendigen Korrekturen bei SUR einsetzt.“