Hunger als Waffe: Felßner setzt sich für zusätzlichen Getreideanbau ein
EU-Kommission muss Ausnahmen für 2024 ermöglichen und heimischen Getreidemarkt stützen
„Ich verurteile das russische Vorgehen. Staatspräsident Putin setzt in seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine damit erneut Hunger als Waffe ein“, sagt der bayerische Bauernpräsident Günther Felßner. Vor diesem Hintergrund müsse die Stabilität der Getreide- und Agrarmärkte neu bewertet werden: „Jetzt gilt es auch aus Deutschland und Europa heraus mitzuhelfen, damit nicht Millionen von Menschen gerade in Afrika unter den russischen Repressalien zu leiden haben und hungern müssen“, sagt Felßner.
In einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und EVP-Chef Manfred Weber hat Felßner deshalb vorgeschlagen, dass die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten Ausnahmen bei GLÖZ 8 („Pflichtbrache“) und GLÖZ 7 („Fruchtwechsel“) ermöglicht. So könnten Landwirte den Getreideanbau ausweiten. Bereits im Frühjahr 2022 hatten EU-Kommission und Bundesregierung angesichts des Krieges, der Folgen auf die Agrarmärkte und den humanitären Problemen Ausnahmen gebilligt. So konnten deutsche Landwirtinnen und Landwirte im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung leisten.
Felßner fordert zudem, dass Getreide, das auf dem Landweg aus der Ukraine transportiert wurde, auch tatsächlich in den Zielregionen - vor allem in Afrika - ankommen muss, um die Ernährung dort zu gewährleisten: "Bundesminister Özdemir muss gemeinsam mit seinen Ministerkollegen im Agrarrat sowie dem EU-Agrarkommissar verhindern, dass Getreide, das für andere Regionen in der Welt bestimmt ist, in den Handel des EU-Binnenmarktes einfließt und somit zu Verwerfungen auf den heimischen Getreidemärkten führt!"