Im Gespräch mit den Landtagsgrünen
BBV verlangt fairen Umgang statt Kampfbegriffe
Mit dabei waren der Fraktionsvorsitzende Ludwig Hartmann, die agrarpolitische Sprecherin Gisela Sengl, der stellvertretende Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Uli Leiner sowie Dr. Klaus Kuhn, Referent für Umwelt- und Naturschutz.
Bauernpräsident Heidl und Generalsekretär Wimmer forderten von den Grünen eine sachlich fundierte Diskussion zur Arbeit im Stall und auf den Feldern ein. „Statt Kampfbegriffen und Anschuldigungen ist ein fairer Umgang miteinander nötig“, sagte Heidl. „Die Agrarstruktur in Bayern ist anders als in anderen Teilen Deutschlands. Darüber sind wir froh und wir wollen auch dazu beitragen, diese Vielfalt zu erhalten“, sagte Sengl. Weil die Landwirtschaft einen wesentlichen Teil der Wirtschaft und des ländlichen Raums repräsentiert, sei aus Sicht der Grünen in Bayern weiterhin ein eigenständiges Landwirtschaftsministerium notwendig.
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln durch digitale Lösungen und innovative Ackerbaumethoden weiter optimiert werden kann. Bauernpräsident Walter Heidl machte zudem deutlich, dass ein Verbot und starre Fristen beim Thema Anbindehaltung der komplett falsche Weg wäre: „Wer der Anbindehaltung nur eine Galgenfrist einräumt, setzt die Zukunft von jedem zweiten Milchbauern in Bayern aufs Spiel“, sagte Heidl. Uli Leiner forderte beim Thema Ferkelkastration Lösungen, die für kleinere Strukturen passend sind. Heidl zeigte den Einsatz des Bauernverbandes für den „vierten Weg“ bei der Ferkelkastration mit Lokalanästhesie durch den Landwirt auf.
Landesbäuerin Göller stellte das große Engagement der Landfrauen und des BBV Bildungswerks dar, mit dem Bildungsveranstaltungen in allen Regionen Bayerns bis ins kleinste Dorf auf die Beine gestellt werden. Damit diese Arbeit auch in Zukunft fortgeführt werden kann, warb Göller für eine an der Praxis orientierte Novellierung des Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes (EBFöG) im Landtag um Unterstützung. Fraktionschef Hartmann kündigte nach dem Volksbegehren zum Flächenverbrauch an, dass in den kommenden Monaten wohl die Eintragungsfrist an den Rathäusern beginnen wird.