Lichtblick auf dem deutschen Bauerntag
Ein Kommentar von BBV-Generalsekretär Carl von Butler
Die klaren Worte von Dietmar Woidke, SPD-Ministerpräsident im Gastgeber-Bundesland Brandenburg, beim Deutschen Bauerntag in Cottbus waren ein Lichtblick. Er hat Position bezogen für die Landwirtschaft und ganz offen darüber gesprochen, dass die Bundesregierung mit ihrer Politik gegenüber der Landwirtschaft Fehler gemacht hat. Er hoffe, dass die Bundesregierung die Stärke hat, diese Fehler zu korrigieren. Konkret hat er die Entscheidung der Bundesregierung zum Agrardiesel als falsch bezeichnet. Mit Blick auf den dramatischen Rückgang der Tierhaltung und dem Strukturbruch bei der Schweinehaltung hat er ein Zitat von Friedrich dem Großen etwas abgeändert: „Die Landwirtschaft ist die erste aller Künste; ohne sie gäbe es keine Kaufleute, Dichter, Philosophen, keine Politiker und keinen Bundeslandwirtschaftsminister. Nur das ist wahrer Reichtum, was die Erde hervorbringt.“
Ein weiterer Lichtblick ist die Geschlossenheit des Berufsstandes. Dies wurde in Cottbus sehr deutlich und sollte von der Politik als klares Zeichen für den Willen der Landwirtschaft in Deutschland verstanden werden, ihre Aufgaben bei der Lebensmittelsicherung, Energieerzeugung, Dekarbonisierung und Sicherung der Biodiversität wahrzunehmen. Es waren Lichtblicke, doch die dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiter Lösungen bei vielen politischen Problemen und Baustellen fehlen. Und mit den Weltverbesserungstheorien wie Düngegesetz, Tierhaltungsgesetz etc., die Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei seiner Rede im Gepäck hatte, werden sich diese nicht lösen lassen.