Massiver Rückgang bei Einkommen der bayerischen Bauernfamilien
Wirtschaftsjahr 2023/2024: Ergebnisse der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe
Bei Ackerbauern haben sich die Ergebnisse 2023/2024 in Bayern um rund 13 Prozent verschlechtert, bei Futterbaubetrieben mit Milcherzeugung sind sie um rund 27 Prozent zurückgegangen. Einzig bei den Betrieben mit Schweinehaltung, die sich von einem sehr schwachen Niveau in den Vorjahren in 2022/23 etwas erholen konnten, hat sich ein schwacher positiver Trend fortgesetzt. In diesem Bereich konnten die Ergebnisse um 16 Prozent verbessert werden. Auf den ersten Blick ist das erfreulich, jedoch verbleibt bei den Schweinehaltern nach wie vor die massive Unsicherheit, weil die Bundespolitik bislang noch keine Verlässlichkeit und Planungssicherheit für Investitionen geschaffen hat.
Die zurückliegenden Jahre haben mit einer Vielzahl von vor allem nationalen politischen und gesetzgeberischen Entscheidungen zu massiver Verunsicherung, zu einem enormen Investitionsrückgang und vielen Betriebsaufgaben geführt. Für das seit Juli 2024 laufende, aktuelle Wirtschaftsjahr stehen die Vorzeichen ebenfalls schlecht: die schwierigen Ernteverhältnissen, hohe Kosten und zum Teil sinkende Erzeugerpreise machen den Bauernhöfen zu schaffen. „Notwendig ist jetzt ein echter Politikwechsel mit einem Signal des Aufbruchs. Deutschland und seine Landwirtschaft brauchen endlich Perspektiven und Rahmenbedingungen, die unsere Unternehmen wieder wettbewerbsfähig wirtschaften lassen!“, sagt von Butler.
Der Bayerische Bauernverband hat deshalb vor der Bundestagswahl 2025 nun konkrete Wahlanliegen vorgestellt. Unter anderem fordert der Verband eine Wiedereinführung der Agrardieselrückerstattung sowie eine steuerliche Freistellung von regionalen Biokraftstoffen, ein Bürokratie- und Auflagenmoratorium für die gesamte kommende Legislaturperiode sowie einen Beirat im Bundeslandwirtschaftsministerium, der Regelungen und Gesetze einem Praxischeck unterzieht. Außerdem muss die Tierhaltung als Säule einer nachhaltigen Kreislauflaufwirtschaft wieder gestärkt und Politik so gestaltet werden, dass eine Bioökonomie entsteht, die ein postfossiles, plastikfreies Wirtschaftsmodell für die ganze Gesellschaft und Wirtschaft ermöglicht. Weitere Informationen und die gesamten Wahlanliegen des Bayerischen Bauernverbandes zur Bundestagswahl am 25. Februar 2025 unter www.BayerischerBauernVerband.de/Bundestagswahl-2025
Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes basiert auf den Ergebnissen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2023/2024. Das abgeschlossene Wirtschaftsjahr lief vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024. Eingeflossen sind die Buchführungsdaten von 6.864 deutschen Betrieben, darunter knapp ein Drittel bayerische Betriebe. Für die Ergebnisinterpretation der Wirtschaftsergebnisse in der Landwirtschaft ist es wichtig, dass das Unternehmensergebnis einem „Bruttoeinkommen“ für alle dort tätigen Familienarbeitskräfte entspricht. Aus diesem landwirtschaftlichen „Bruttoeinkommen“ sind neben dem Lebensunterhalt der Bauernfamilie vor allem auch die Zahlungen für die landwirtschaftliche Alters- und Krankenversicherung zu tätigen. Auch Neuinvestitionen sind aus dem Unternehmensergebnis zu finanzieren.
Die Ergebnisse des Situationsberichts sind repräsentativ; sie wurden gemäß der letzten Agrarstrukturerhebung hochgerechnet. Daten für einzelne Regierungsbezirke oder Landkreise in Bayern sind nicht verfügbar, da hierfür der Stichprobenumfang zu gering ist. Alle Informationen aus dem neuen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes finden Sie ab 12. Dezember 2024, ca. 11 Uhr unter www.situationsbericht.de