Schlaglöcher in der digitalen Infrastruktur bremsen Bauern aus
BBV bei Kampagne „Zukunft.Made in Bavaria“ der bayerischen Wirtschaftsverbände
Diesen Appell richtet Stephan Bissinger, Präsident für Forschung, Innovation und Digitalisierung im BBV, im Rahmen der Kampagne „Zukunft.Made in Bavaria“ an die Politik.
Mit dieser Kampagne rückt die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw e.V.) die Innovationskraft und Wirtschaftskraft der bayerischen Unternehmen in den Fokus.
Testimonial für die Innovationskraft und Nachhaltigkeit der bayerischen Landwirtschaft ist Franz Xaver Demmel vom Huabahof im oberbayerischen Königsdorf. Der Familienbetrieb hat seine jährlichen CO2-Emissionen um mehr als 1.000 Tonnen pro Jahr reduziert: 400 Tonnen durch eigene Stromproduktion in Kombination mit einem Energie-Management-System und 700 Tonnen durch nachhaltiges Bewirtschaften der Äcker, Wiesen und Wälder.
Als älteste Branche der Menschheitsgeschichte habe sich die Landwirtschaft schon immer auf Neues eingestellt, so BBV-Innovationspräsident Bissinger. Vor 40 Jahren habe ein Landwirt durchschnittlich 47 Menschen ernährt, heute seien es 139 – also fast dreimal so viele. Dies zeige, wie wichtig die Weiterentwicklung der Landwirtschaft für die gesamte Gesellschaft ist und auch, dass technischer Fortschritt und Innovationen auf den Höfen schon seit jeher zum „daily business“ gehörten.
Wer von modernster Technik fasziniert ist, der kann auf landwirtschaftlichen Betrieben ins Schwärmen und Staunen kommen: über präzise Satellitennavigation, künstliche Intelligenz und Robotik im Stall und auf dem Acker. Dadurch minimieren Betriebe Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Kraftstoffe und Handarbeit. Sensoren im Stall und an den Tieren schärfen den Blick in der Tierbetreuung und verbessern das Tierwohl. Nachhaltigkeit und Innovation gehen damit auf den Bauernhöfen Hand in Hand.
Auch in Zeiten von Hightech leben die Landwirtinnen und Landwirte in und von der Natur und Umwelt. Viele Höfe praktizieren zum Beispiel Maßnahmen, um Humus im Boden aufzubauen oder um die Biodiversität auf der Hofstelle und die land- und forstwirtschaftlichen Flächen zu fördern. Jeder dritte Hektar in Bayern ist außerdem im Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm dabei, mit staatlich geförderten Verträgen zum Wohl von Umwelt und Natur. Biomasse, die für Menschen nicht essbar ist, wandeln die Bäuerinnen und Bauern mit Hilfe der Tierhaltung in wertvolle Lebensmittel um.
Denn Hauptaufgabe der Landwirtschaft ist immer noch die Erzeugung von Nahrungsmitteln – und zwar unter den weltweit höchsten Qualitäts-, Umwelt- und Tierschutzstandards. Darüber hinaus erzeugen die Bäuerinnen und Bauern einen Großteil aller regenerativen Energien und sind der wichtigste Sektor bei der Dekarbonisierung der gesamten Wirtschaft.
Von der Politik fordert Bissinger: „Wir brauchen Maßnahmen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit, die Wertschöpfung und Wertschätzung für heimische pflanzliche und tierische Lebensmittel stärken. Wir brauchen innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, Eigenverantwortung und Planungssicherheit. Dann werden auch zukünftige Generationen auf Bauernhöfen viel Nutzen für die gesamte Gesellschaft und alle ihre Stärken auf den Acker bringen.“