Vielfältige Agrarstruktur Bayerns erhalten
BBV-Landesfachausschuss Nebenerwerbslandwirtschaft und Diversifizierung übergibt Forderungskatalog im Landtag
Zur Debatte standen auch die drohenden Änderungen im Tierschutzgesetz, die ein Verbot der Anbindehaltung mit einer Frist von fünf Jahren und einem Aus der Kombihaltung in seiner derzeitigen Form nach sich ziehen würden. „Damit wird über zehntausenden, kleinen Betrieben in Bayern die Existenz entzogen und ein Strukturbruch mit massiven Folgen für die Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln und für die Kulturlandschaft provoziert“, betonten Jäger und Bienlein.
Die Vertreter des Landesfachausschusses übergaben den beiden CSU-Abgeordneten den Forderungskatalog des Bayerischen Bauernverbandes zu den Landtagswahlen. Zur Diskussion standen unter anderem die Defizite bei der Umsetzung der Düngeverordnung insbesondere im Hinblick auf rote und gelbe Gebiete, die bürokratischen Hürden bei der Beantragung und Auszahlung von Fördergeldern zur Unterstützung von Diversifizierungsmaßnahmen oder die notwendige Erhöhung der Freibeträge bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer. In Bayern wirtschaften über 60 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe im Nebenerwerb. Zwei Drittel der Betriebe haben mindestens eine Art der Einkommensalternative und sind auf vielen Feldern – angefangen von der Direktvermarktung über Tourismusangebote bis hin zu land-, forst- und hauswirtschaftlichen Dienstleistungen aktiv.
Es brauche eine Stärkung dieser Betriebsstrukturen und des gesamten ländlichen Raums, damit der Bevölkerung eine Bleibeperspektive geboten wird und das Leben und Arbeiten in den Dörfern möglich bleibe. „Mit der Förderung von regionalen Lebensmitteln aus konventionellem und ökologischem Anbau können regionale Wirtschaftskreisläufe maßgeblich gestärkt werden“, unterstrich die stellvertretende Ausschussvorsitzende Annett Jung. Bei der Energiewende müssten die Chancen heimischer erneuerbarer Energien besser genutzt und eine dezentrale Energieversorgung vorangetrieben werden. „Wir brauchen eine konsequente Digitalisierungsstrategie sowie einen weiteren, folgerichtigen Ausbau eines flächendeckenden, leistungsfähigen und schnellen Internet- und Mobilfunknetzes. Davon profitieren alle!“, forderten die Bauernverbandsvertreter.