Ruhige Wasserfläche im Wald
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Wasserpakt Bayern

Mit kooperativem Gewässerschutz gemeinsam zum Erfolg

Wasser: wichtigstes Lebensmittel und Basis der Ökosysteme. Zum Schutz dieser wertvollen Ressource, z.B. für die Lebensmittelproduktion und zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts, haben BBV, die bay. Staatsregierung sowie weitere Verbände den Wasserpakt im Dezember 2022 in angepasster Form bekräftigt.

„Ziel des vorliegenden Wasserpaktes ist es, alle Kräfte zu bündeln, um auf freiwilliger Basis, ergänzend zu den gesetzlichen Vorgaben, eine Verbesserung des Zustandes unserer Gewässer nach den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie und eine Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts zu erreichen.(Präambel Bayerischer Wasserpakt 2022)

Bereits heute leisten die Bauern einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Wassers in Bayern. Seit beinahe 30 Jahren gibt es in Bayern zahlreiche Kooperationen zwischen Landwirten und den Wasserversorgern. Auch außerhalb von Wasserschutzgebieten wirtschaften die bayerischen Bauern auf jedem dritten Hektar besonders umweltschonend. Ebenso werden mit Projekten wie „boden:ständig“ oder der Aktion Grundwasserschutz Maßnahmen gemeinsam mit den Bauern entwickelt und umgesetzt.

Der Bayerische Bauernverband bringt sich aktiv dort ein, wo nachweislich regionale Probleme vorhanden sind und zeigt sich gesprächsbereit gegenüber den Kommunen. Ein erfolgreicher, an die regionalen Verhältnisse angepasster Gewässerschutz kann nur mit der Landwirtschaft funktionieren und ist nicht über pauschale Regelungen von Flensburg bis nach Garmisch zu erreichen. Um der besonderen Verantwortung der Landwirtschaft als größter Flächennutzer für den Wasser- und Gewässerschutz gerecht zu werden und zugleich die Zusammenarbeit und Vernetzung mit weiteren Akteuren zu intensivieren, hat sich der Bayerische Bauernverband im Wasserpakt zu einem ganzen Paket an freiwilligen Maßnahmen verpflichtet:

 

Optimierung des Nährstoffmanagements

  • Weiterentwicklung einer Online-Plattform (Güllebörse) zur Vermittlung von Wirtschaftsdüngern sowie Lagerkapazitäten zwischen den Landwirten für einen effizienten Wirtschaftsdüngereinsatz

Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie

  • Regionale Dialogveranstaltungen mit den bayerischen Umweltbehörden
  • Einbringen landwirtschaftlicher Expertise und Ortskenntnis bei der Planung und Umsetzung von regional geeigneten Maßnahmen des kooperativen Gewässerschutzes

Projekte und Multiplikatoren

  • Netzwerk regionaler Ehren- und Hauptamtlicher BBV-Wasserexperten als Ansprechpartner und Multiplikatoren in den Bezirken
  • Informationsplattform, z.B. Veranstaltungen über das BBV-Bildungswerk
  • Unterstützung kooperativer Projekte zum Trinkwasser- und Gewässerschutz, zum Beispiel Aktion Grundwasserschutz, Werntalprojekt, boden:ständig
  • Aktive Begleitung von Forschungsprojekten, zum Beispiel „Landwirtschaft und Trinkwasser“ in der Region Hohenthann

Kommunikation, Bildung und Förderung

  • Beratung der Landwirte in Kooperation mit weiteren landwirtschaftlichen Organisationen und Verbänden zu gewässerschonender Wirtschaftsweise
  • Informations- und Beratungsoffensive zur Umsetzung der neuen Düngeverordnung (Multiplikatorenschulung, Infounterlagen, praktische Unterstützung der Landwirte bei Düngeplanung & Co.)
  • Mitgestaltung von Rahmenvereinbarungen, Beratungen u. praxistauglicher Umsetzung im Zusammenhang mit Wasserschutzgebieten, Infrastrukturmaßnahmen der Wasserversorger und Hochwasserschutzmaßnahmen
  • Einsatz für ausreichende Aus- und Weiterbildung, zum Beispiel Fachtagungen und Seminare, Berufswettbewerbe, Pflanzenschutzsachkunde-Fortbildungen, Einbringen fachlicher Expertise bei der Gestaltung landwirtschaftlicher Lehrpläne
  • Fortbildungsangebote für Lehrer und Journalisten zum Thema Landwirtschaft und Gewässerschutz
  • Fachgespräche, Pressemitteilungen und Pressekonferenzen sowie Verbreitung von Fachinformationen zum Thema Landwirtschaft und Gewässerschutz über die BBV-Homepage (z.B. Faktencheck Wasser: www.bayerischerbauernverband.de/wasser)

Nutzung moderner Technologien

  • Digitalisierung, Sensortechnik, Precision farming, automatische Lenksysteme und Internet zur Steigerung von Ressourceneffizienz und Ressourcenschutz: Prüfung der Möglichkeiten für schnelleren Praxistransfer

Zusammenarbeit des Berufsstandes mit anderen Vereinbarungspartnern

  • BBV und Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW): Ausweitung des kooperativen Gewässerschutzes in Wasserschutzgebieten und darüber hinaus
  • BBV und Landesfischereiverband Bayern e.V. (LFV): Dialoggespräche zu Fachthemen; gemeinsame Bemühungen um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für flächenschonende Ausgleichsmaßnahmen an und in Gewässern
  • BBV und Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Bewerbung von Veranstaltungen auf Demonstrationsbetrieben und Unterstützung der Wasserberater

Landschaftswasserhaushalt, Wasserrückhalt und Bewässerung

  • Intensive Befassung mit den Folgen des Klimawandels, insbesondere in Bezug auf Wasserknappheit aber auch Starkregenereignisse und Umgang mit entsprechend großen Wassermengen in kurzer Zeit
  • Beratende Unterstützung der BBV-Mitglieder bei Sicherstellung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wasserversorgung, bedarfsweise Koordinierung regionaler Kooperationen
  • Kommunikationsplattform bei Interessenkonflikten und Dialog mit allen Akteuren

Unterstützung von Projekten, z. B. Speicherbecken Obsthof Winkler gemeinsam mit Fraunhofer Institut, Landschaftswasserhaushalt – Förderung der Versickerung in der Fläche (Bundesprojekt), Pilotprojekt Neustadt/Aisch (Grabensystem mit Schiebern

 

© BBV Gewässerrandstreifen in Bayern

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