Fortbildung im Wald
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Unser Wald im Wandel der Zeit

Für mehr Bewusstsein

05.11.2020 | „Grundlagenschulung des Waldbaues im Zeichen des Klimawandels“

Der Bayerische Bauernverband, Kreisverband Landshut, organisierte unter der Leitung von Josef Prieler eine „Grundlagenschulung des Waldbaues im Zeichen des Klimawandels“.
Vor einiger Zeit trafen sich neun interessierte junge Frauen im Klosterholz um auf viele Fragen in Bezug auf Waldbau im Klimawandel eine Antwort zu finden. 

 Der Klimawandel trifft unsere Wälder in besonderem Maße. Wie reagieren Bäume und Wälder auf ein verändertes Klima? Welche Anpassungsmöglichkeiten gibt es bei der Pflanzenauswahl. Viele der Fragen wurden durch den Ausbilder abgeklärt und ausführlich besprochen. Besonderer Wert wurde auf die Auswahl klimaresistenter Pflanzen und das Pflanzverfahren gelegt. Der Ausbilder meinte nicht der Besitzer gibt die Pflanzenauswahl vor, sondern der vorhandene Boden im eigenen Wald. Es werde auch schließlich nicht in ganz Bayern Spargel angebaut.

An Hand von Standortskarten und Baumarteneignungstabellen können die passenden Bäume ausgewählt werden. Wurden die passenden Pflanzen ausgesucht ist beim Transport darauf zu achten, dass die Feinwurzeln auf keinen Fall austrocknen dürfen. Als nächstes wurde erklärt wie eine Pflanze von der Baumschule sein soll: frisch, passende Sprosslänge, ausreichend Feinwurzelmasse, keine Wundverletzung, kein Wurzelknick. Bevor die Pflanzen gesetzt werden, muss ein Wurzelschnitt durchgeführt werden. Anhand einzelner Pflanzen erläutert Herr Prieler unterschiedliche Pflanzmethoden mit Holspaten, Einmannbohrer und Rohdener. 

Im Anschluss wurden verschiedene Möglichkeiten von Verbissschutz und Fegeschutz vorgestellt. An Hand eines kleinen Zaunes wurden die Vorteile und die Nachteile von Pfostenzaun, Stützenzaun und Scherenzaun erklärt.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen war das Thema Durchforstung auf der Agenda. Wichtig sind Durchforstungen vor allem in jungen Jahren, auch wenn die momentane Lage nicht optimal ist. Der Holzpreis für Fichte 2b liegt momentan bei 70,00 €. Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchforstung ist eine ausreichende Feinerschließung. Es wurde gezeigt wie mit einfachen Mitteln eine Rückegasse angelegt wird.

© Waldemar Brandt | unsplash.com Landschaft mit Wald

Nach einer Einweisung und Vorführung welche Kriterien bei Laubholz und Nadelholz anzuwenden sind, konnten sie das Erlernte selber anwenden und eigenständig auszeichnen. Zum Abschluss wurde noch über die Notwendigkeit einer Astung bei Douglasie, Kirsche und Lärche gesprochen. Die Teilnehmer erfuhren etwas über Leiter und Stangenastung und wie sorgfältig die Äste abgeschnitten werden sollten.

Im Laufe des Tages besuchten den Kurs Frau Beatrix Enzenbach und Frau Dr. Kathrin Böhling von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising. Frau Enzenbach und Frau Dr. Böhling arbeiten an dem Interreg-Projekt „Fem4Forest- Wald in Frauenhänden“, dass die Teilhabe von Frauen im Forstbereich analysiert und voranbringen will. An dem Projekt sind Institutionen aus 10 Ländern des Donauraums beteiligt.

Beide betonten, dass die Bewirtschaftung von Wäldern längst keine Männerdomäne ist. Wenn sich Männer und Frauen den Herausforderungen im Wald gemeinsam stellen, können diese eher bewältigt werden. Herr Prieler bedankte sich noch beim zuständigen Revierleiter Herrn Christian Macher von den Bayerischen Staatsforsten, dass die Schulung im Klosterholz durchgeführt werden konnte.