Schleppertour "Bayern blüht auf"

Wir Landwirte können weder das Klima noch die Welt alleine retten!

Josef Schiepeck, Kreisobmann des Bauernverbandes, wies auf die Wichtigkeit der Landwirtschaft für den Klimaschutz in Bayern hin. 40 % der Fläche des Freistaats wird landwirtschaftlich genutzt. Zum Schutz der Artenvielfalt sind allein im Jahr 2018 rund 15450 Hektar an Blühflächen angelegt worden. Diese Flächen bieten Lebensräume für Tierarten wie Bienen, Feldhamster und weitere Insektenarten. Für ihr freiwilliges Engagement, Blühwiesen anzulegen, wurden die Landwirte 2014 mit dem "Europäischen Bienenpreis" belohnt.
Landrat Jens Marco Scherf betonte, dass es wichtig sei, dass die Menschen durch das Volksbegehren nun sensibler für Themen wie Artenschutz oder Grundwasserschutz geworden seien. Jedoch benötige man hierfür aufgeklärte Bürger, da auch der Bürger selbst als Konsument große Verantwortung trägt. Scherf appellierte, lokale Produkte zu erwerben und somit den eigenen ökologischen Fußabdruck zu senken. Ziel der Öffentlichkeit solle sein, einen differenzierten und reflektiven Blick auf die heutige Landwirtschaft zu entwickeln. Jeder Bürger entscheide als Konsument selbst, wo er welche Produkte erwirbt, und könne dadurch helfen, spätere Grundlagen für politische Rahmenbedingungen zu legen.
Matthias Meidel, Kreisvorsitzender des Imker-Kreisverbandes Miltenberg-Obernburg, informierte über die schon sechs Jahre andauernde Zusammenarbeit zwischen den Imkern und der Landwirtschaft im Landkreis Miltenberg. Zum Schutz der Wildbienen trage die Landwirtschaft darüber hinaus in Form von Blühflächen bei.
Ein offenes Ohr, ein offenes Herz und eine ausgestreckte Hand bot der Geschäftsführer des Landesbunds für Vogelschutz Thomas Staab an, der ebenfalls an die Zusammenarbeit mit den Landwirten appellierte.

Landwirt Marcus Link stellte seinen landwirtschaftlichen Betrieb vor. In seinem landwirtschaftlichen Betrieb baut er Gewürze an. Der Blühschlepper am blühenden Fenchelfeld zeige, dass Landwirtschaft ein  vielfältiger Beruf sein kann.  Gewürze, wie  Koriander, Fenchel,  Kümmel  oder gelben Senf gehören zu  seinem Sortiment.
Neben Gewürzen hat Marcus Link die Saatgutvermehrung von Wildblumen in sein Programm aufgenommen. Das Saatgut wird für Blühflächen oder ökologische Ausgleichsflächen verwendet. Das Saatgut sollte in der gleichen Klimazone angebaut werden,  in der es auch Verwendung findet. Sein Sortiment umfasst  52 verschiedene  Kulturen. »Wir Landwirte können weder das Klima noch die Welt allein retten.  Es muss schon die Bevölkerung auch  ihren Teil dazu beitragen«.  Das sagte Junglandwirt Marcus Link aus Mönchberg.

Einen kleinen Einblick erhalten Sie in dem Trailer. Anschnallen und los geht`s.

Trailer BBV-Schleppertour