Herbsttagung der Ortsbäuerinnen
Ehrenamt informiert sich über aktuelle Anliegen und Schadstoffe in Lebensmittelverpackungen
Stellvertretende Kreisbäuerin Christine Medick begrüßte die anwesenden Ortsbäuerinnen und bedankte sich bei der Sparkasse Hochfranken für die großzügige Bewirtung in ihren Räumen. Ihr Dank galt aber auch den Ortsbäuerinnen, die mit großem persönlichen Einsatz ihre ehrenamtliche Tätigkeit in den Ortsverbänden ausüben.
Danach ging sie auf die deutschlandweite Schlepperdemonstration am 22. Oktober ein, an der insgesamt mehr als 15.000 Schlepper teilnahmen. Die Demonstration wurde vorwiegend von jungen Landwirten selbstständig organisiert, die damit das Ausmaß der Frustration und Verzweiflung zum Ausdruck bringen wollen, in der sich große Teile der landwirtschaftlichen Betriebe im Augenblick befinden. Von der EU mit immer mehr Auflagen übersät, die besonders die kleinen und mittleren bäuerlichen Familienbetriebe in ihrer Existenz bedrohen, sehen viele Hofnachfolger keine Zukunft mehr in ihrem Beruf. Aber auch die Erkenntnis, dass sie von der Bundes- und Landespolitik im Stich gelassen werden hat das Fass zum Überlaufen gebracht.
Auch die ständigen Beschimpfungen und Beleidigungen durch die Bevölkerung, das teilweise bis zum Mobbing von Bauernkindern an den Schulen geht, hat die Grenzen des Zumutbaren überschritten. Sie hofft, dass die Protestbewegungen fortgesetzt werden. Diese Meinung vertrat auch die stellvertretende Bezirksbäuerin, Beate Opel aus dem Landkreis Kulmbach. Sie ruft die Bauern zum Zusammenhalt auf und fordert sowohl von der Politik als auch von der Bevölkerung mehr Wertschätzung für die harte Arbeit der Bauern. An 365 Tagen im Jahr versorgen die Landwirte die Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln. Das machen sie mit viel Liebe zu ihrem Beruf, der in ihren Augen „der schönste Beruf der Welt“ ist. Und für diese harte Arbeit, durch die die Ernährung der Bevölkerung sichergestellt ist, sollte man nicht auch noch beschimpft werden.
Auch Kreisobmann Harald Fischer ging auf dieses ernste Thema ein und zeigte sich enttäuscht darüber, dass kein Vertreter der politischen Parteien bereit ist, sich Zeit für ein Gespräch mit Landwirten zu nehmen. Obwohl Vertreter der Bundespolitik zu den Schlepperdemos eingeladen worden sind ist niemand erschienen.
Zum Thema „Lebensmittelverpackungen: schön verpackt – um welchen Preis?“ klärte dann Silke Noll, Fachberaterin der Verbraucherzentrale Bayern die Zuhörer auf. So erfuhren sie, dass durch das Recycling von bedruckten Verpackungen auch schädliche, krebserregende Inhaltsstoffe in die aus Altpapier hergestellte Verpackungen übergehen. Bei direktem Kontakt mit dem Verpackungsmaterial werden diese Stoffe über die Nahrungsmittel vom Körper aufgenommen. Die beliebten Tetrapacks eignen sich sehr schlecht zur Wiederverwertung, da es sich hier um eine Verbundverpackung handelt, die aus Kunststoff, Papier und Aluminium besteht. Aluminium insgesamt sollte nur sehr sparsam verwendet werden. Allein die Herstellung von Aluminium ist äußerst umweltschädlich und auch für die Arbeiter sehr gesundheitsschädlich. Bei der Nutzung von Alufolie sollte man bedenken, dass sich Teile davon bei Kontakt mit Säuren, Salzen und anderen Metallen herauslösen und in das verpackte Lebensmittel übergehen. Es besteht der Verdacht, dass das herausgelöste Aluminium in Zusammenhang mit der Entstehung von Alzheimer steht. Deshalb sollte man als Alternativen auf Backpapier oder Bratschlauch beim Backen und Dünsten zurückgreifen.