Rapsblüte
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Darum schützen wir Pflanzen – Teil 2: Bayern blüht gelb

Rapsblüte 2019 bricht an

30.04.2019 | Viele Felder in Bayern leuchten dieser Tage wieder in vollem Gelb. Grund dafür ist die Rapsblüte, die flächendeckend in Nord- und Südbayern begonnen hat. Raps ist ein wichtiger Lieferant für hoch-wertiges heimisches Pflanzenöl. Außerdem ist er die wichtigste Quelle für regionales, GVO-freies Eiweißfuttermittel. Aber auch lange vor der Ernte, liefert er pro Hektar bis zu 100 kg Honig für uns und unsere Bienen.

Auch der Raps muss gegen Schädlinge geschützt werden.Vor allem der Rapsglanzkäfer kann den Ölpflanzen zu schaffen machen. Er gilt als der häufigste Schädling im Raps und ernährt sich fast ausschließlich von Pollen. Um an den Blütenstaub zu gelangen, zerbeißt er die Knospen. Geschädigte Knospen können sich nicht mehr weiterentwickeln, vertrocknen und fallen später ab. Erhalten bleiben nur leere Blüten- und Schotenstiele. „Wir bekämpfen den Rapsglanzkäfer, weil wir unsere Pflanzen schützen“, sagt Anton Huber, Ackerbaureferent beim Bayerischen Bauernverband. Bevor sich die ersten offenen Blüten im Bestand zeigen, sind die ersten Maßnahmen abgeschlossen. „Anhand von Gelbschalen, die wir in den Feldern aufstellen, überprüfen wir, ob eine gewisse Schadschwelle überschritten ist. Dabei dienen die Schalen als Fallen für die Käfer. Wird innerhalb kurzer Zeit eine bestimmte Fangquote überschritten, ist die Grundlage für Pflanzenschutzmaßnahmen gegeben“, so Huber. Auch in der Blüte sind Pflanzenschutzmaßnahmen erforderlich. Landwirte bringen bienenungefährliche Wirkstoffe aus, die auch in blühenden Beständen zugelassen sind. Um die Belastung der Bienen möglichst gering zu halten, werden diese Mittel oft nach dem Bienenflug, spätabends ausgebracht.

Sinkende Anbauflächen

Doch nicht nur Schädlinge rücken dem Raps zu Leibe. Auch aus einem anderen Grund blicken die deutschen Rapsanbauer mit einer gewissen Anspannung auf ihre Felder. Die Erinnerung an die Trockenheit des Vorjahres wirkt noch nach. Sie sorgte nicht nur für eine außerordentlich niedrige Ernte im letzten Juli, son-dern zusätzlich für eine geringere Aussaatfläche an Winterraps, da auch Ende August der dringend benötigte Regen fehlte. Wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) mitteilt, wurde der Raps im Sommer 2018 auf nur rund 1 Mio. Hektar Ackerfläche ausgesät. Dies bedeutet im Vergleich zur Erntefläche 2018 einen Rückgang um bundesweit 18,1 Prozent (-221.296 Hektar). In Bayern liegt der Flächenrückgang bei 9,3 Prozent (-10.846 Hektar). Die bis in den Spätherbst anhaltende Trockenheit hat dafür gesorgt, dass die Winterrapsfläche inzwischen noch deutlich kleiner geworden ist. Viele langjährige Rapslandwirte mussten so komplett aus dem Anbau aussteigen. 

Lesen Sie hier Teil 1 unseres Pflanzenschutz-Spezials: Warum wir Pflanzen schützen

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