BBV warnt: Schweinehalter in Bayern schmeißen hin!
Stadler: Es ist eine Minute vor zwölf!
Erst zum 1. August sind neue Vorgaben, unter anderem zum Beschäftigungsmaterial, in Kraft getreten. Auch mit dem Aktionsplan Kupierverzicht wächst der Druck der Behörden auf die Betriebe, obwohl das multifaktorielle Problem des Schwanzbeißens immer noch ungelöst ist. Und insbesondere den Ferkelerzeugern stehen auch noch größere Investitionen aufgrund der Änderungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung bevor. Dazu noch der Umstieg auf das Marktmodell bei der Brancheninitiative Tierwohl, bei dem Teile des LEH aber ihren Worten keine Taten folgen lässt und die Tierwohlwaren nicht in dem Umfang nachfragt wie angekündigt. Gleichzeitig vollmundige Ankündigungen von Aldi und Co. zu einem Haltungswechsel (siehe letzte Wochenblattausgabe). Hinzu kommen weitere Unwägbarkeiten: Kann ASP in Schach gehalten werden? Was macht die Bundespolitik nach der Wahl im September?
Der Bayerische Bauernverband schlägt daher Alarm. BBV-Veredlungspräsident Stadler warnt: „Es ist eine Minute vor zwölf für die bayerische Schweinehaltung. Sonst gibt es bald Schweinshaxe nur noch made in Spanien“. Der BBV hat große Sorge, dass viele Schweinehalter sich bereits gegen Investitionen entscheiden und damit alles für einen Ausstieg aus der Schweinehaltung in die Wege geleitet haben. Stadler: „Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Dramatik der Situation offenbar bei den Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft noch nicht ausreichend angekommen ist. Daher werden wir jetzt gemeinsam mit den Erzeugerorganisationen alle relevanten Akteure an einen Tisch holen und schnelle und klare Signale einfordern, um den Schweinehaltern in Bayern eine Zukunftsperspektive zu geben und die regionale Schweinefleischversorgung sicherzustellen!“