Bebauung auf Maisfeld
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Verlust von fruchtbarem Boden und Lebensraum stoppen!

BBV setzt sich für Schutz von land- und forstwirtschaftlichen Flächen ein

Die Inanspruchnahme von Flächen in Bayern geht nahezu ungebremst weiter. Der Bauernverband fordert deshalb flächensparende Planungen und den Schutz für Acker und Wiesen. Die KulturLandStiftung zeigt zudem, wie innovative Kompensationsmaßnahmen aussehen.

Die aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen: der bayerischen Landwirtschaft sind 2017 insgesamt 3.581 Hektar verloren gegangen. Pro Tag verschwinden in Bayern durchschnittlich 9,8 Hektar fruchtbarer Boden für Siedlungs- und Infrastrukturprojekte.

Bereits 840.000 Hektar verloren gegangen

In Bayern sind seit 1960 mehr als 840.000 Hektar Felder und Wiesen verschwunden. Damit entspricht der Flächenentzug in Bayern der Acker- und Wiesenfläche von Schaben und Unterfranken zusammen.

 

© BBV Grafik
Seit 1960 sind in Bayern mehr als 840.000 Hektar Felder und Wiesen verschwunden. Das entspricht den landwirtschaftlichen Flächen von Schwaben und Unterfranken zusammen. Wo Häuser, Gewerbegebiete und Straßen entstehen, können keine Lebensmittel mehr angebaut werden. Gleichzeitig geht auch Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere verloren.

Hier können Sie die Grafik herunterladen.

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Auf diesen Flächen können keine Lebensmittel mehr angebaut werden. Auch als Lebensraum für viele Pflanzen, Insekten, Bienen und Wildtiere sind sie verloren. „Der Entzug von land- und forstwirtschaftlichen Flächen ist dramatisch und muss endlich eingedämmt werden“, sagte Bauernpräsident Walter Heidl bei einer Anhörung im bayerischen Landtag am 19. April 2018.

Der Bayerische Bauernverband fordert deshalb von der Bayerischen Staatsregierung und vom Bayerischen Landtag wirksame Maßnahmen, damit landwirtschaftliche Flächen in Bayern besser geschützt werden:

  • Erhalt von land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen
  • flächenschonende Konzepte und Rücksicht auf agrarstrukturelle Belange
  • frühzeitige Einbindung von Grundeigentümern und Bauern
  • Innenentwicklung und Verdichtung statt immer neue Projekte „auf der grünen Wiese“
  • Verzicht auf den Erwerb von Landwirtschaftsflächen für Kompensationsflächen, stattdessen Umsetzung der innovativen Kompensation über PiK und Ökopunkte - zudem Entsiegelung und Aufwertung bestehender Flächen
  • Konsequente Umsetzung des Grundstücksverkehrsgesetzes, um landwirtschaftliche Flächen vor Investoren zu schützen

Hier finden Sie die Position des Bayerischen Bauernverbandes für eine zukunftsfähige Flächen-, Boden- und Siedlungspolitik in Bayern.

212.000 Unterschriften für Flächenschutz

Der Bauernverband setzt sich bereits seit Jahren für den Flächenschutz ein. 2011 hat der BBV deshalb die Unterschriftenaktion „Stoppt den Landfraß!“ gestartet. In Bayern konnten rund 70.000 Unterschriften gesammelt, bundesweit sind sogar 212.000 Unterschriften zusammengekommen. So konnte eine Petition im Bundestag und eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes erreicht werden. Dadurch wurden u.a. produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen möglich.

 

© BKLS Blühstreifen

Innovative Kompensationsmaßnahmen

Wenn gebaut wird, sind in der Regel gleichzeitig Ausgleichsmaßnahmen nötig. Die gängige Praxis ist, dass zu den Projektflächen zusätzlich landwirtschaftliche Flächen aufgekauft und aus der Nutzung genommen werden. Die Bayerische KulturLandStiftung zeigt eine innovative Alternative: produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen (PiK).

Bei PiK-Maßnahmen wird Naturschutz in die Bewirtschaftung integriert – zum Beispiel durch blühende Gewässerrandstreifen, Lerchenfenster oder Blühstreifen. Damit bieten die PiK-Maßnahmen einen echten Mehrwert für die Natur und zudem werden keine weiteren Flächenaufkäufe notwendig.
Bild PiK-Maßnahmen

Durch PiK-Maßnahmen auf wechselnden Flächen kann die Biodiversität in der Kulturlandschaft erhöht und Naturschutzmaßnahmen in die Betriebsabläufe integriert werden. Die Fläche als Eigentum und Produktionsgrundlage kann gleichzeitig erhalten werden. Die KulturLandStiftung gewährleistet die langfristige Umsetzung, die Beratung der Landwirte, die Kontrolle, die jährliche Berichterstattung sowie die Meldung an das Bayerische Ökoflächenkataster.


Mehr Informationen unter www.bayerischekulturlandstiftung.de/pik